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5 Klettersteige für Fortgeschrittene in der Schweiz

Klettersteige in der Schweiz

In der Schweiz gibt es wunderschöne Klettersteige für fortgeschrittene Ferratisten. Dabei haben sich die Eidgenossen dem Thema Klettersteig lange verwehrt. Sie wollten den echten Bergsteigern die Wand nicht mit Eisenstiften und Leitern verunstalten. Erst 1993 entstand der erste richtige Klettersteig in den Schweizer Alpen. Mittlerweile gibt es unzählige leichte, mittelschwere und sportliche Klettersteige in unserem Nachbarland. Dabei überzeugen diese vor allem mit viel echtem Felskontakt im Hochgebirge. Wer sich an die etwas schwierigeren Steige traut, die IndenBergen zusammengestellt hat, der sollte sicher mit Klettersteigset, Helm und Karabinern umgehen können.

1. Braunwalder Klettersteig – spannend und pfiffig

Weil er Kletter- und Landschaftsgenuss optimal verbindet, zählt der Braunwalder Klettersteig längst zu den Klassikern in der Schweiz. Die Route besteht aus drei Abschnitten, die in 4,5 Stunden bewältigt werden können. Dazu startet man an der Bergstation des Gumen-Sessel-Gondellifts bei Braunwald im Kanton Glarus. Die Eidgenossen bezeichnen ihn als einen der schönsten Bergwege, mit herrlichen Aussichten über das Glarnerland und bis zum schneeweißen Tödi. Gemeistert werden müssen senkrechte Aufstiege, ein Kamin, eine 10-Meter-Wandstufe sowie eine 16 Meter lange Seilbrücke. Alle Abschnitte sind bestens gesichert. Im Abstieg wartet dann das Highlight, eine lange, senkrechte Strickleiter.

2. Bergsee-Klettersteig – neu und gelungen

Wer diesen relativ neuen Klettersteig im Urner Granit bei Göschenen bewältigen will, dem steht zunächst ein zweistündiger Aufstieg mit 800 Höhenmetern zur Bergseehütte bevor. Bereits auf dem Zustieg gibt es prächtige Ausblicke auf die Granitwelt, die Schauplatz für eine grandiose Via Ferrata ist. Wer will, kühlt sich im Bergsee auf 2.341 Meter Höhe ab, bevor er in die Wand steigt. Recht steil geht es dann direkt in die Wand, Felsaufschwünge warten direkt am Anfang. Es folgt mit dem „Krokodil“ das Herzstück der Tour, ein steiler, aber dennoch leicht zu bewältigender Turm. Direkt danach locken Dreiseilbrücke und Gratbuckel. Insgesamt sollte man Power für fünf Stunden Gehzeit haben.

3. Graustock-Klettersteig – alpine Ferrata

Wer ins Schweizer Klettersteig-Mekka nach Engelberg fährt, hat gleich sechs tolle Eisenrouten zur Auswahl. Wer sich den 2.662 Meter hohen Graustock vornimmt, ist insgesamt vier Stunden unterwegs. Auf dem aus Granit bestehenden Südostgrat geht es mit vielen Steilaufschwüngen hinauf. Zunächst aber sollte man die Seilbahn an der Liftstation Jochpass nehmen. Die soliden Sicherungen und die gute Beschilderung helfen, die den Klettersteig entspannt und mit viel Zeit für Ausblicke zu gehen. Dabei steht nicht zu sehr das sportliche Erlebnis im Vordergrund, eher der alpine Charakter macht die Tour aus. Es gibt reichlich Geröll, einige ungesicherte Passagen und etwas dünnere Luft. Aus diesem Grund sollte der Steig nur von erfahrenen Klettersteiggeher begangen werden.

4. Via Ferrata die Tre Signori – sportlich und steil

Die Sopraceneri ist Kletterern gut bekannt, denn dort finden sich mehr als 1.000 Routen im griffig-harten Granit. Aber erst seit 2014 gibt es dort auch einen Klettersteig. Der Tre Signori ist mit viel Eisen ausgestattet und in insgesamt drei Stunden zu bewältigen. Dabei startet man am besten an der Bergstation der Seilbahn Monte Carasso. Wer es mit der Gondel hinauf geschafft hat, folgt den Schildern Richtung Capanna Albagno. Es gibt unzählige Steilpassagen, die aber durch Klammern etwas entschärft wurden. Der Ferrata bewegt sich permanent auf einem schmalen, steilen Grat. Wer dann noch nicht genug hat, traut sich an die Via difficile, einen äußerst anspruchsvollen Sportklettersteig.

5. Tierbergli-Klettersteig – rau und interessant

Wieder hoch hinauf geht es am Tierbergli. Der Gipfel, mit 2.749 Metern schon recht alpin gelegen, kann hier aber auch mit etwas Ausdauer und Geschick bestiegen werden. Dazu startet man am Parkplatz Umpol bei Meiringen. In 4,5 Stunden geht es hinauf und wieder hinunter, dazwischen warten grandiose landschaftliche Ausblicke auf den Kletterer. Zunächst führt die Strecke sanft und leicht steigend nach oben, doch das täuscht, denn kurz hinter dem Start wartet die schwierige Schlüsselstelle. Die leicht überhängende Wandpartie kann jedoch mit viel Ruhe ebenso begangen werden, wie der Rest der Tour. Der beständige Blick auf den Gletscher und die fabelhafte Einkehr in der Tierberglihütte machen die Tour perfekt.

Weitere Informationen zur Schwierigkeitsskala von Klettersteigen

Je nachdem, an welcher Skala man sich orientiert, können Klettersteige in Stufen eingeteilt werden. Die sehr bekannte Hüsler-Skala reicht von K1 bis K7 – dabei ist 1 das leichteste. Alle in diesem Artikel vorgestellten Klettersteige sind im Bereich K3 anzuordnen, oft mit ganz kurzen Stellen K4. Geht man nach der Schall-Skala, gibt es die Bereiche A bis F. Wer sich daran orientiert, darf die oben genannten Via Ferrata bei B/C und C einordnen. Ab K5 und D beginnen die richtigen Sportklettersteige, für die man oftmals noch einmal anderes Schuhwerk und sehr viel Erfahrung benötigt. Es lohnt sich, zunächst mit leichten Routen zu beginnen und sich langsam zu steigern.

Lesetipp: Klettersteigausrüstung: 5 Dinge, die man zum Klettersteiggehen braucht

1219 - Summer - Maria

Über Maria

Im Sommer trete ich meistens in die Pedale. Dann sind mein Bike und ich unzertrennlich. Am liebsten fahre ich aufwärts mit einer schönen Berghütte als Ziel, wo ich mir dann den verdienten Kaspressknödel so richtig schmecken lasse.