Jeder Mensch hat Herausforderungen und Träume. Bergsteiger wollen meist immer höher steigen. Ab einer gewissen Höhe ist dies aber nicht mehr so einfach und nur in Form einer Hochtour möglich. Da selbst die besten Bergsteiger klein angefangen haben, stellen wir Ihnen heute die Tour auf die Wildspitze vor. Mit 3774 Metern ist sie, neben dem Großglockner, der zweithöchste Berg Österreichs. Je nach Kondition ist diese Tour sogar an einem Tag zu meistern. Schöner ist es, die Nacht auf der Breslauer Hütte zu verbringen. IndenBergen verrät Ihnen, warum diese Hochtour gerade für Einsteiger zu empfehlen ist und worauf sie beim Aufstieg achten sollten.
Aufstieg zur Breslauer Hütte
Ausgangspunkt für diese Tour ist Vent im Ötztal. Von hier aus ist die Strecke am besten zu meistern, da dies die schnellste und leichteste Route ist. Den Beschilderungen zur Breslauerhütte folgend, führt der Weg zunächst in kleinen Serpentinen nach oben. Schon zu Beginn werden einige Höhenmeter gesammelt. An der Abzweigung zum Wilden Mannle geradeaus weiter, wird die Route eben und mit wenig Mühe kommt man schnell weiter. Nachdem ein kleiner Fluss überquert wurde, baut sich die Streckenführung noch einmal etwas auf und wird ein wenig steiler. Von hier aus ist die Hütte allerdings schon zu sehen, vom Blick motiviert ist der Weg über den breit ausgebauten Südostrücken schnell geschafft.
Hüttenausblick: Der Ausblick von der Breslauer Hütte lädt zum Verweilen ein © Kate
Über das Mitterkarjoch zum höchsten Punkt
An der Hütte angekommen, bietet sich ein kleine Rast oder eben auch eine Übernachtung an. Hinter der Hütte geht es, den Steinmännchen hinterher, über steinerne Brocken. Wieder in Serpentinen über Geröll hinauf zur Rinne im Norden. Ab hier macht es Sinn, den mit Drahtseilen gesicherten Teig mit einem Klettersteig-Set hinaufzusteigen, um das Mitterkarjoch zu erreichen. Von hier aus rechts halten und weiter in Serpentinen zum dort liegenden Gletscherbecken. Auch der Gipfel wird von rechts angegangen und bietet bei guter Sicht schöne Ausblicke über die vergletscherten Berge der Ötztaler Alpen. Für den Abstieg wird der Aufstiegsweg gewählt. Es empfiehlt sich, gerade für Anfänger, die Tour mit einem Bergführer zu begehen.
Praktische Informationen zu dieser Wanderung
- Start: Ortschaft Vent
- Länge: 17 km | Dauer: 11 h | Höhenmeter: 1.800 m
- Schwierigkeitsgrad:mittel bis schwer
- Beste Jahreszeit: Mai bis September
- Gut zu wissen: Am besten mit Bergführer unternehmen. Im Winter für erfahrende Tourengeher sogar als Skitour möglich.
- Ausrüstung: Komplette Gletscherausrüstung mit Steigeisen, Klettergurt, Helm, etc.
- Einkehrmöglichkeiten: Breslauer Hütte
Weiterführende Infos zur Region
1991 wurde in den Ötztaler Alpen am Hohen Tiesenjoch der so genannte „Ötzi“ gefunden. Das Alter des Mannes würde heute circa 5250 Jahre betragen. Wer sich für seine Geschichte interessiert, kann vor oder nach der Tour auf die Wildspitze in den Freilichtmuseen „Oetzi-Dorf“ in Umhausen und im ArcheoParc in Schnals in Südtirol, die Lebenswelt des Ötzis kennen lernen. Für all diejenigen, die nach der Bergtour lieber entspannen möchten, ist die Thermalquelle in Längenfeld die passende Alternative. Hier erleben Sie die heilsame Kraft des Wassers mit Ausblicken auf die umliegenden Dreitausender. So oder so, sollte die Wildspitze nicht Ihr letzter Gipfel in den Ötztaler Alpen sein.