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Eiskalte Nacht am Gletscher: Deutsche Teenager (17-19) per Hubschrauber gerettet

Wildspitze

Ein ehrgeiziges Bergabenteuer in den österreichischen Alpen endete am vergangenen Wochenende mit einer nächtlichen Rettungsaktion. Vier junge deutsche Bergsteiger im Alter von 17 und 19 Jahren mussten mit einem Hubschrauber von der Ötztaler Wildspitze geholt werden, nachdem sie von extremer Kälte überrascht wurden. Dies berichten diverse österreichische Medien, darunter OE24.at und die Kronen Zeitung.

Ehrgeiziger Plan scheitert an eisigen Temperaturen

Das Quartett war am Samstagmorgen um 9:00 Uhr im Dorf Vent gestartet. Ihr Ziel war es, den Gipfel der 3.768 Meter hohen Ötztaler Wildspitze zu erreichen und dort im Freien zu übernachten, ein sogenanntes Biwak.

Berichten zufolge verlief der Aufstieg über die Breslauer Hütte und einen Klettersteig zum Taschachferner-Gletscher. Auf einer Höhe von rund 3.400 Metern, bei Einbruch der Nacht, kippte die Situation. Die Temperatur fiel auf eisige minus sechs Grad Celsius. Der geplante Biwakplatz wurde zu einer eiskalten Umgebung.

Verhängnisvolle Fehleinschätzung

Bergrettungsexperten deuten darauf hin, dass die Gruppe die Bedingungen wahrscheinlich falsch eingeschätzt hat. Im Herbst kann es im Tal noch angenehm warm sein, während es weiter oben in den Bergen bereits sehr kalt ist. Diese Fehleinschätzung bei der Tourenplanung erwies sich als entscheidend. Gegen 21:00 Uhr erkannten die Jugendlichen, dass sie die Nacht nicht überstehen würden, und setzten einen Notruf ab.

Komplexer nächtlicher Rettungsflug

Die Bergrettung Sölden alarmierte daraufhin einen spezialisierten Notarzthubschrauber (den RK-2 aus Reutte), der für Nachtflüge und Taubergungen (Rettungen per Seilwinde) ausgerüstet ist. Die Hubschraubercrew war laut den österreichischen Medien gerade von einem früheren Einsatz im Wettersteingebirge zurückgekehrt. Dort hatten sie zwei andere deutsche Kletterer gerettet, die festsaßen, nachdem sich ihr Seil verhakt hatte.

Die Rettung am Gletscher gestaltete sich als äußerst anspruchsvoll. Der Pilot berichtete von extrem schwierigen Lichtverhältnissen, die es fast unmöglich machten, Unebenheiten auf dem Gletscher zu erkennen. Mit einem speziellen Manöver, bei dem der Hubschrauber teilweise auf einer Kufe aufsetzte, konnte die Crew die vier unverletzten, aber unterkühlten Teenager an Bord nehmen.

Nach Sölden geflogen

Das Quartett wurde sicher nach Sölden geflogen, wo die örtliche Bergrettung sie in Empfang nahm und zurück in ihr Hotel brachte.

Zomer Mike

Über Mike

Mike arbeitet schon seit vielen Jahren in der Bergsportbranche. Wenn er nicht gerade schreibt oder die Redaktion am Laufen hält, verbringt er seine Zeit gerne am Berg oder mit seinem Sohn Jake.