

Heftige Gewitter haben am Mittwochabend an mehreren Orten in Tirol erhebliche Schäden verursacht. Schlammlawinen und Überschwemmungen führten zu gesperrten Straßen, überfluteten Kellern und Beeinträchtigungen im Zugverkehr. Besonders stark betroffen waren das Wipptal, das Stubaital sowie Teile des Zillertals und des Pinzgaus. Auch in Südtirol wurden Schäden gemeldet.
Brennerstraße wegen Murenabgang unpassierbar
Im Wipptal, zwischen Mutters und Mühlbachl, ist am Mittwochabend eine Mure über die Brennerstraße (B182) abgegangen, sodass die Straße in beide Fahrtrichtungen gesperrt werden musste. Die Fahrbahn war mit Geröll, Wasser und Schlamm bedeckt. Am heutigen Donnerstag werden Aufräumarbeiten durchgeführt, unter anderem das Freilegen verstopfter Entwässerungssysteme. Der Straßenbaubetrieb hofft, dass die Straße im Laufe des Tages wieder befahrbar ist. Der Verkehr wird über die A13 Brennerautobahn umgeleitet.
Zugverkehr zwischen Innsbruck und Matrei eingestellt
Auch die Bahnstrecke zwischen Innsbruck und Steinach am Brenner wurde von einem Murenabgang betroffen. Ein Teil der Strecke wurde bereits geräumt, bleibt aber vorerst weiterhin gesperrt. Die ÖBB hat einen Schienenersatzverkehr mit Bussen zwischen dem Innsbrucker Hauptbahnhof und Steinach eingerichtet. Reisende müssen mit einer zusätzlichen Fahrzeit von etwa 30 Minuten rechnen. GeologInnen untersuchen derzeit die Stabilität der Hänge entlang der Strecke.
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Große Schäden im Stubaital gemeldet
In Schönberg und Patsch kam es zu mehreren Murenabgängen. Insgesamt gingen am Mittwochabend über 47 Notrufe bei den Einsatzkräften ein. 21 Feuerwehren waren gleichzeitig im Einsatz – unter anderem beim Auspumpen von Kellern und Freimachen von Straßen. In Patsch wurde das Dorfzentrum vorübergehend überflutet, und die Ausfahrt der A13 musste kurzzeitig gesperrt werden. Das Unwetter zog unerwartet schnell durch und brachte innerhalb kurzer Zeit heftige Niederschläge mit sich.
Mure erreicht Chalet im Zillertal
In Rohrberg (Zillertal) trat ein Bach über die Ufer und traf ein Chalet in einem Ferienpark mit Schlamm und Geröll. Auch eine Sauna und ein Whirlpool wurden beschädigt. Die örtliche Feuerwehr und Einsatzkräfte waren bis spät in die Nacht mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Auch die Zufahrtsstraße zum Gebiet wurde in Mitleidenschaft gezogen.
Auch in Südtirol Behinderungen
Das Unwetter erstreckte sich bis nach Südtirol. Im Passeiertal wurden Wohnhäuser und Straßen durch Überschwemmungen und Muren beschädigt, wie der Landesfeuerwehrverband Südtirol mitteilte. In der Region sind die Aufräumarbeiten bereits in vollem Gange.
Erneut starke Regenfälle vorhergesagt
Die Wettervorhersage für den heutigen Donnerstag kündigt erneut starke Regenfälle in Tirol an. Die Behörden bleiben daher wachsam in Bezug auf mögliche neue Murenabgänge und raten TouristInnen und Einheimischen, aufmerksam zu bleiben und keine Risiken einzugehen.