

Almen sind aus der Alpenlandschaft nicht wegzudenken. Aber was genau ist eigentlich eine Alm? Eine Alm ist ein relativ flaches Gebiet in den Bergen, auf dem Vieh weidet und es sich wunderbar wandern lässt. Auf diesen Bergweiden findet man oft urige Hütten, von denen aus man in aller Ruhe einen Blick auf die Bergwelt genießen und regionale Spezialitäten probieren kann. Eine Alm darf jedoch erst dann als Alm bezeichnet werden, wenn eine wichtige Voraussetzung erfüllt ist: Es muss Vieh vorhanden sein, das zur Herstellung tierischer Produkte wie Milch, Käse und Fleisch genutzt wird.
Grüne Bergweide
Langsam scheint die Sonne durch die Bäume und das Ende des Waldes rückt näher. Dann öffnet sich ein atemberaubendes Bergpanorama: eine große, grüne Wiese mit einer traditionellen Berghütte, aus deren Schornstein Rauch aufsteigt, umgeben von imposanten Bergen. Ein Paradies für BergliebhaberInnen und Wanderer. Viele Menschen haben genau dieses Bild im Kopf, wenn sie an eine Alm denken.

Verschiedene Arten von Almen
Viel wichtiger ist, dass sich auch Tiere auf der Bergweide befinden. Das Vieh muss im Sommer mindestens 60 Tage auf der Alm verbringen, damit der Landwirt Anspruch auf eine Prämie hat. Zudem müssen die Tiere zur Produktion von Milch, Käse oder Fleisch genutzt werden – ein Streichelzoo erfüllt diese Voraussetzung nicht. Die sogenannten „Milchvieh-Almen“ werden in Melkalmen und Sennalmen unterteilt. Auf einer Melkalm werden die Kühe gemolken und die Milch wird anschließend ins Tal transportiert. Auf einer Sennalm hingegen wird die Milch direkt vor Ort weiterverarbeitet, etwa zu Käse oder Butter. Natürlich ist es auch möglich, dass auf einer Alm Schafe, Pferde, Ziegen oder eine Kombination verschiedener Tiere gehalten werden.
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Private Alm und Gemeinschaftsalm
Ein weiterer Unterschied zwischen Almen liegt in ihrer Organisationsstruktur. Eine Alm kann sich im Besitz eines einzelnen Landwirts befinden oder der lokalen Gemeinde gehören. Wenn die Gemeinde Eigentümerin der Fläche ist, nutzen oft mehrere Bauern das Gebiet gemeinsam. Dafür müssen die Landwirte ein sogenanntes Alpungsgeld zahlen, profitieren aber gleichzeitig davon, dass ihr Vieh auf der Alm grasen darf, nicht zugefüttert werden muss und durch die viele Bewegung gesund bleibt. Zum Vergleich: Im Tal wachsen etwa sieben verschiedene Kräuter und Blumen pro Quadratmeter – auf einer Alm sind es ganze 60 bis 70. Und das schmeckt man natürlich später in Käse oder Fleisch.

Bekannte Almen in den Alpen
Die Alpen sind reich an traditionellen und eindrucksvollen Almen, die nicht nur landwirtschaftlich genutzt werden, sondern auch beliebte Ausflugsziele für Wanderer und NaturliebhaberInnen sind. Zu den bekanntesten Almen gehören:
- Seiser Alm (Südtirol, Italien) – die größte Hochalm Europas, bekannt für ihr weites Panorama und ihre Blütenpracht im Sommer.
- Postalm (Salzburg, Österreich) – das zweitgrößte Almengebiet Österreichs mit vielen Wanderwegen und urigen Hütten.
- Eng-Alm (Tirol, Österreich) – idyllisch gelegen im Naturpark Karwendel, mit einer eigenen Schaukäserei.
- Kallbrunnalm (Berchtesgadener Land, Deutschland) – eine der größten Gemeinschaftsalmen Bayerns, umgeben von beeindruckender Bergkulisse.
- Tratzberg Alm (Tirol, Österreich) – eine weniger touristische Alm mit aktiver Viehwirtschaft und traditioneller Käseproduktion.
Diese Almen zeigen die Vielfalt und Bedeutung der alpinen Kulturlandschaft – sowohl als Lebensraum für Mensch und Tier als auch als Erholungsraum für BesucherInnen.