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Die Schnürsenkel der Wanderschuhe binden: So geht's!

Schnürsenkel von Wanderschuhen binden

Schnürsenkel binden – das kann doch jeder, oder? So schwer kann es doch nicht sein, seine Wanderschuhe richtig zu schnüren, denkt man... Doch genau dabei machen viele Wanderer Fehler oder es ließe sich zumindest deutlich besser machen. Falsch geschnürte Schuhe können Blasen verursachen, Druckstellen hervorrufen oder sogar für weniger Halt beim Wandern sorgen. Dabei gibt es nicht die eine richtige Schnürtechnik, denn jeder Fuß ist anders und auch persönliche Vorlieben spielen eine Rolle. Was jedoch für alle gilt: Die Schuhe dürfen weder zu fest noch zu locker geschnürt sein. In diesem Artikel erklären wir dir, worauf es beim Schnüren deiner Wanderschuhe ankommt und geben Tipps, wie du bestimmte Schmerzen oder Druckstellen vermeiden kannst. Oft reicht schon eine leicht veränderte Schnürtechnik aus, um deutlich bequemer unterwegs zu sein.

Schnürsenkel binden: Nimm dir Zeit, bevor du loswanderst

Wahrscheinlich hast du schon im Kindergarten gelernt, wie man seine Schnürsenkel bindet – vielleicht hast du dafür sogar ein richtiges „Schleifen-Diplom“ bekommen. Die Grundlagen des Schnürens beherrscht also im Grunde jeder. Aber worauf kommt es nun wirklich an, wenn du deine Wanderschuhe schnürst? Natürlich müssen deine Schuhe gut und sicher am Fuß sitzen, doch es lohnt sich, ein wenig auszuprobieren, was für dich am besten funktioniert. Es gibt nämlich nicht die eine richtige Technik, um Wanderschuhe zu schnüren. Es existieren viele verschiedene Methoden – einige passen perfekt zu dir und deiner Fußform, andere sind schlichtweg ungeeignet. Von größter Bedeutung ist jedoch immer, dass du die richtige Schuhgröße hast – sowohl in der Länge als auch in der Breite. Ein schlecht sitzender Schuh lässt sich durch keine Schnürtechnik der Welt ausgleichen.

Wanderschuhe

Was man beim Schnüren der Wanderschuhe unbedingt vermeiden sollte

Bevor wir erklären, wie man seine Wanderschuhe richtig schnürt, verraten wir dir zunächst einige häufige Fehler, die viele Wanderer machen:

  • Zu fest: Natürlich möchtest du, dass dein Fuß fest im Schuh sitzt. Wenn du die Schnürsenkel jedoch zu stark anziehst, besteht die große Gefahr, dass deine Füße abgeklemmt werden. Dadurch wird die Blutzirkulation gestört und du bekommst ein taubes oder schmerzhaftes Gefühl in den Füßen.
  • Zu locker: Besonders bei hohen Bergschuhen sieht man oft, dass sie vor allem im oberen Bereich viel zu locker geschnürt werden. Zwischen Schienbein und Schuh klafft dann ein großes „Loch“. Das ist nie gut – und vor allem beim Abstieg nicht –, weil dein Fuß im Schuh so die Möglichkeit hat, zu rutschen. Das führt leicht zu Blasen oder Schmerzen an den Zehen, und durch die Reibung im Schaft kann es zusätzlich zu Druckstellen am Schienbein kommen.

Der Schuh sollte sitzen wie ein fester Händedruck

Okay, klar – zu fest oder zu locker ist ein absolutes „No-Go“. Aber wann sitzt dein Wanderschuh richtig? Man kann es mit einem festen Händedruck vergleichen: Du spürst, dass dein Fuß überall gut im Schuh sitzt, ohne dass es drückt oder reibt. Ein wenig Bewegungsfreiheit ist in Ordnung, wenn du deinen Fuß bewegst, aber beim Gehen sollte er fest an seinem Platz bleiben. Besonders beim Abstieg merkst du sofort, wenn der Schuh nicht richtig geschnürt ist: Dann rutschst du nach vorn im Schuh – er sitzt zu locker. Unser Tipp: Schnüre deine Wanderschuhe noch einmal neu, bevor du eine (lange) Strecke abwärts beginnst. Beim Aufstieg ist es in Ordnung, wenn deine Bergschuhe etwas lockerer sitzen und dann zum Abstieg etwas fester geschnürt werden. Aber wie bereits erwähnt: Es bleibt vor allem eine Frage der persönlichen Vorlieben.

Wanderschuhe schnüren

Von oben nach unten oder umgekehrt durch die Haken?

So viele Menschen, so viele Vorlieben. Häufig werden wir gefragt: Soll ich die Schnürsenkel meiner Bergschuhe von oben nach unten oder von unten nach oben durch die letzten Haken ziehen? Die Antwort ist auch an dieser Stelle: Es ist eine Frage der persönlichen Vorliebe. Wenn du die Schnürsenkel von oben nach unten durch die Haken ziehst, entsteht eine Art zusätzliche Schlaufe, und die Schnürsenkel bleiben besser an ihrem Platz – die Schuhe lockern sich dadurch weniger schnell. Manche Wanderer schwören auf diese Technik, und wir verstehen auch, warum. Andere wiederum empfinden es als angenehmer, die Schnürsenkel einfach von unten nach oben durchzuziehen. Das gibt das Gefühl, mehr Kontrolle darüber zu haben, wie fest die Schnürsenkel sitzen. Außerdem liegen die Schnürsenkel an einer etwas anderen Stelle, sodass sich die eine Methode einfach besser anfühlen kann als die andere. Probiere also vor allem aus, was dir am besten gefällt – es gibt kein richtig oder falsch.

Zusätzlicher Knoten am Spann

Viele Wanderer entscheiden sich bei hohen Wanderschuhen, nachdem sie den unteren Teil des Schuhs geschnürt haben, einen zusätzlichen Knoten am Spann zu machen, bevor sie den oberen Teil des Schuhs festziehen. Dies ist eine gute Methode, um den unteren Bereich des Schuhs stabil zu fixieren. Auf diese Weise besteht die Möglichkeit, den unteren oder oberen Teil des Wanderschuhs etwas fester oder lockerer zu schnüren, ohne dass dies die jeweils andere Seite beeinflusst. Zudem sorgt diese Technik für eine bessere Fixierung der Ferse.

Oben oder in der Mitte binden?

Wenn du deine hohen Berg- oder Wanderschuhe einfach von unten nach oben schnürst, bindest du die Schleife oben am Schuh. Manche Wanderer empfinden das als unangenehm, da der Knoten beim Gehen manchmal Reizungen am Schienbein verursacht. Stattdessen ist es möglich, deine hohen Schuhe so zu schnüren, dass du, nachdem du den unteren Teil festgezogen hast, zuerst den obersten Haken nimmst und dann nach unten gehst, sodass die Schleife quasi direkt über dem Spann sitzt. Diese Technik hilft auch oft, das Rutschen der Ferse zu verhindern.

Wanderschuhe
Manche Wanderer entscheiden sich für eine Schleife auf dem Rist, auf halber Höhe des Schuhs

Anders schnüren bei Druckstellen

Wenn du unter bestimmten (vorübergehenden) Druckstellen am Fuß leidest, kann es sinnvoll sein, deine Wanderschuhe einmal anders zu schnüren. Natürlich ist es wichtig, dass der Wanderschuh ansonsten gut zu deinem Fuß passt und weder in der Länge noch in der Breite zu groß oder zu klein ist. Wir haben einige Beispiele und Lösungen:

Schmerzen an der Außenseite des Vorderfußes

Führe den Schnürsenkel am unteren Teil des Schuhs nur an der Außenseite ein. Ab der Hälfte des Schuhs ziehst du die Schnürsenkel wieder normal durch die Ösen. Dadurch wird der Vorderfuß entlastet und erhält mehr Platz.

Wanderschuhe
Diese Art der Schnürung entlastet den Vorderfuß

Reizung am Spann

Hast du ein drückendes Gefühl am Spann? Führe die Schnürsenkel auf Höhe der schmerzenden Stelle nur durch die seitlichen Ösen und schnüre sie oberhalb des Druckpunktes wieder normal. Auf diese Weise entsteht mehr Platz am Spann.

Wanderschuhe
Diese Schnürtechnik erzeugt weniger Druck auf den Rist

Schmerzende Zehen und/oder blaue Nägel

Hast du das Gefühl, dass deine großen Zehen oder generell deine Zehen zu wenig Platz im Schuh haben, kannst du den Schnürsenkel vom Ösenloch bei der großen Zehe diagonal nach oben ziehen und dann normal schnüren. Mit dieser Methode zieht der Schnürsenkel die Schuhspitze ein wenig nach oben, wodurch mehr Platz entsteht. Alternativ hast du die Möglichkeit, einfach die vordersten zwei Ösen zu überspringen, um deinen Zehen mehr Raum zu geben.

Wanderschuhe
Der vom großen Zeh nach oben geneigte Schnürsenkel schafft mehr Platz

Ferse löst sich in niedrigen Wanderschuhen

Sollte deine Ferse in einem niedrigen Wanderschuh hochrutschen, gibt es diesen Trick. Führe die Schnürsenkel wie gewohnt über Kreuz durch die Ösen bis zum vorletzten Ösenloch. Stecke den Schnürsenkel dann direkt in das oberste Loch auf derselben Seite. Anschließend führst du den Schnürsenkel durch die Schlaufe, die auf der anderen Seite entstanden ist.

Wanderschuhe
Auf diese Weise lässt sich eine Fersenhebung in Halbschuhen oft vermeiden

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Weitere Tipps & Tricks zum Schnüren deiner Wanderschuhe

  • Richtige Schnürsenkellänge: Es ist praktisch, wenn deine Schnürsenkel weder zu lang noch zu kurz sind. Wie lang sollten die Schnürsenkel sein? Rechne etwa 20 cm pro Hakenpaar an deinen Schuhen.
  • Schnürsenkel auf Beschädigungen prüfen: Kontrolliere vor deiner Wanderung oder deinem Urlaub deine Schnürsenkel: Gibt es abgenutzte Stellen? Es ist besser, sie vorher zu ersetzen, als mitten auf der Wanderung einen kaputten Schnürsenkel zu haben.
  • Sind die Haken noch fest am Schuh? Überprüfe zwischendurch, ob die Haken nicht locker oder fast locker sind.
  • Flache Schnürsenkel lösen sich weniger leicht: Wusstest du, dass flache Schnürsenkel seltener aufgehen als runde? Ist dein Schuh jedoch für runde Schnürsenkel gemacht, solltest du diese besser beibehalten.
  • Schuhe unterwegs nachschnüren: Es ist vollkommen normal, während der Wanderung deine Wanderschuhe noch einmal nachzuschnüren. Manche Schnürsenkel dehnen sich, besonders wenn sie neu sind. Besonders beim Abstieg ist es sinnvoll, die Schnürsenkel gut festzuziehen, damit du nicht nach vorn in den Schuh rutschst.
Miriam

Über Miriam

Für Miriam müssen es keine großen Höhenmeter sein. Abwechslungsreich und gespickt mit schönen Aussichten sind die perfekten Wanderwege für sie und wenn am Ende noch eine schöne Hütte wartet, ist der Tag in den Bergen perfekt.