

Italien ist ein Land mit vielen tief verankerten Traditionen. Das Leben in Italien sieht daher auch ein wenig anders aus als bei uns in Deutschland. Von köstlicher Pasta und gutem Wein bis zu übertriebenem Gestikulieren mit den Händen – du hast das alles bestimmt schon einmal erlebt. Hast du eine Reise in dieses wunderschöne Land geplant? Dann lerne in diesem Blogbeitrag 7 typische italienische Traditionen und Redewendungen kennen. So vermeidest du es, dass dich die ItalienerInnen während deines Urlaubs seltsam anschauen!
Sieben italienische Redewendungen
Dass ItalienerInnen gerne sprechen, weiß jeder. Aber wusstest du auch, dass sie in ihrer bildgewaltigen Sprache viele Redewendungen benutzen? In diesem Blogbeitrag zeigen wir dir anhand von häufig verwendeten Ausdrücken sieben typische italienische Ausdrücke. Vielleicht kannst du ja damit während deiner Reise nach Italien sogar einen Italiener oder eine Italienerin beeindrucken...

1. „Amici e vini sono meglio vecchi“
(„Freunde und Wein sind besser, wenn sie alt sind“)
Italien ist natürlich auch für seine fantastischen Weine bekannt. Der Spruch „Buon vino fa buon sangue“ bedeutet wörtlich: „Guter Wein macht gutes Blut“. In Italien ist man nämlich überzeugt, dass WeintrinkerInnen gesünder leben. So sehr wir das auch glauben möchten – in der Praxis sieht das vielleicht doch ein wenig anders aus. Der Ausdruck „Amici e vini sono meglio vecchi“ knüpft an dieses italienische Sprichwort an. Er bedeutet, dass sowohl Freunde als auch Wein mit dem Alter besser werden. Damit zeigt sich auch ein zweiter, sehr wichtiger Wert in der italienischen Kultur: die Freundschaft.
2. „Familia ante omnia“
(„Familie über alles“)
„Familia ante omnia“ ist ursprünglich ein lateinischer Ausdruck und bedeutet: „Familie über alles“. Wenn du das in Italien sagst, werden dir die meisten sofort zustimmen. ItalienerInnen sind nämlich ausgesprochene Familienmenschen – und sie lieben Kinder. Sie verbringen gerne viel Zeit miteinander, besonders bei langen, ausgiebigen Mahlzeiten. Bemerkenswert ist auch, dass viele Männer bis in ihre 30er-Jahre noch zu Hause wohnen. Sogar wenn sie verheiratet sind, gehen sie oft jeden Mittag zum Essen zu ihren Eltern. Echte Muttersöhnchen, würden wir in Deutschland sagen.

3. „Sudare sette camicie“
(„Sieben Hemden schwitzen“)
Dass es manche ItalienerInnen gerne etwas ruhiger angehen lassen, ist kein Geheimnis. Sieben Tage die Woche leben ItalienerInnen oft in gemächlichem Tempo – egal, ob Werktag oder nicht. Trotzdem stimmt das Klischee, dass ItalienerInnen weniger hart arbeiten, nicht immer. Sie nehmen ihre Arbeit genauso ernst wie andere EuropäerInnen. Allerdings haben sie die Gewohnheit, etwas längere Mittagspausen zu machen als der durchschnittliche Europäer. Das hat zur Folge, dass sie abends oft deutlich länger arbeiten, als wir es gewohnt sind. Die Bedeutung von „Sudare sette camicie“ lässt sich mit unserer deutschen Redewendung vergleichen: „sich abrackern“ oder „sich den Buckel krumm machen“. Wörtlich übersetzt bedeutet es: „Sieben Hemden durchschwitzen“.
4. „La mano a borsa“
(„Die Hand wie eine Tüte“)
ItalienerInnen verfügen nicht nur über eine wunderbar reiche Sprache in Worten – auch ihr Gebrauch von Gesten spricht Bände. „La mano a borsa“ ist das bekannteste Handzeichen der ItalienerInnen, bei dem sie alle Fingerspitzen zusammenführen und die Hand nach oben halten. Die Bedeutung dahinter ist: Sie wollen ihrem Gegenüber sagen, er solle auf den Punkt kommen. Mit anderen Worten: „Was willst du eigentlich sagen?“ oder „Was genau meinst du?“

5. „La vita è una combinazione di magia e pasta“
(„Das Leben ist eine Kombination aus Magie und Pasta“)
Dieser Ausdruck spricht für sich – ItalienerInnen können nicht ohne ihre Pasta (und wir eigentlich auch nicht). Italien ist weltweit bekannt für seine köstlichen Nudelgerichte: Spaghetti, Penne, Linguine, Tagliatelle – die Auswahl ist schier unenedlich. Nirgendwo schmeckt Pasta besser als in Italien. Aber wie isst man Spaghetti eigentlich richtig? Mit Gabel und Löffel? Oder gar mit Gabel und Messer? Beides ist aus Sicht der ItalienerInnen völlig falsch. Sie schauen dich sehr irritiert an, wenn du anfängst, deine Spaghetti auf dem Teller zu zerschneiden und sie dann mit dem Löffel auflöffelst. Die goldene italienische Regel lautet: Nur die Gabel benutzen! Mit ein bisschen Übung drehst du die Nudeln bald ganz wie ein echter Italiener oder eine echte Italienerin auf deine Gabel. Und: Schlürfen ist erlaubt!
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6. „Arriva la Befana“
(„Die Befana kommt!“)
Der 6. Dezember ist in Deutschland einer der Höhepunkte der Weihnachtszeit für Kinder: Alle warten gespannt darauf, dass der Nikolaus die Stiefel füllt. In Italien läuft das etwas anders ab. Dort stellen die Kinder einen Monat später, am 5. Januar, einen Teller mit einer Mandarine, einer Orange und einem Gläschen Wein bereit. Zudem hängen sie ihre Socken an den Kamin. Der Legende nach bringt La Befana, eine alte Frau auf einem Besen, in der Nacht Süßigkeiten, Geschenke und Schokolade für die braven Kinder. Diejenigen, die unartig waren, bekommen stattdessen Kohle auf ihren Teller. Da jedes Kind mal ein bisschen Unfug macht, liegt jedes Jahr ein kleines bisschen Kohle auf dem Teller – ganz nach italienischer Tradition.

7. „Fare le corna“
(„Die Hörner machen“)
ItalienerInnen sind sehr abergläubisch. Viele Dinge gelten dort als unheilbringend. Während zum Beispiel in Deutschland die Zahl 13 als Unglückszahl gilt, ist es in Italien die Zahl 17. Der Grund: In römischen Zahlen geschrieben (XVII), lässt sich die 17 als Anagramm von „VIXI“ lesen – das bedeutet auf Latein „Ich habe gelebt“ – und steht somit im Zusammenhang mit dem Tod. Wenn wir in Deutschland auf der Suche nach Glück sind, suchen wir ein vierblättriges Kleeblatt oder berühren einen Schornsteinfeger. In Italien hingegen kommt das Glück mit einer Geste: „Fare le corna“. Dabei werden der kleine Finger und der Zeigefinger ausgestreckt, während die anderen Finger zur Faust gebeugt sind. Willst du in Italien jemandem Glück wünschen, dann achte unbedingt darauf, dass deine Finger nach unten zeigen – sonst bedeutet die Geste, dass du jemandem Untreue unterstellst. Und mal ehrlich: Niemand möchte sich mit dem Temperament eines Italieners oder einer Italienierin anlegen, oder?