Wer eine Alpenüberquerung macht, will zum einen alles Wichtige dabei haben – aber natürlich auch nicht zu viel schleppen. Das gilt für den Traumpfad von München–Venedig – aber natürlich auch für jede andere (längere) Bergwanderung. Hier eine Packliste und ein paar Tipps und Empfehlungen.
Was die Bekleidung betrifft, kann ich aus meiner Erfahrung sagen: Hier kann am meisten eingespart werden. Mein Motto: Lieber nur ein Shirt und dafür ein gutes. Selbst wenn ich vier mitnehme, würden nach 2-3 Tagen wandern alle stinken. Und auch das eine kann ich abends immer wieder mal waschen. Zum Material muss sonst glaube ich nicht viel gesagt werden: Lieber Funktionskleidung als Baumwolle. Diese trocknet schneller, riecht weniger stark und ist leichter. Baumwolle saugt den Schweiß nur auf.
Tipp zum Schluss: Zwiebelprinzip. Das alt bekannte Zwiebelprinzip gilt auch hier. Unterste Schicht mit Funktionswäsche (z.B. Wanderhose und T-Shirt), dann eine Wärmeschicht (Softshelljacke, Fleecejacke oder Weste) und zuletzt, falls nötig, eine Regenschicht. Eine Packliste schafft die nötige Übersicht, was man schon hat, und was noch fehlt.
Welche Wanderschuhe sind die richtigen für diese Tour? Für diese Wandertour braucht es auf jeden Fall einen Alles-Könner: Relativ flache Wege im Tal, alpine Strecken und sogar Klettersteige. Für diese Route würde ich euch auf jeden Fall in großen Teilen zu B/C-Schuhen, also eher festeren Bergschuhen, raten. Gerade im Hochgebirge bieten diese genügend Halt und haben eine feste, aber auch nicht allzu steife Sohle.
Ich trage die Lavena II GTX Wanderschuhe von Lowa. Für mich die perfekte Kombi: Ein geringes Gewicht aber dennoch sehr robust mit einer stabilen Sohle und einer atmungsaktiver sowie wasserdichter Gore-Tex Membran. Damit ich, besonders bei den Anfangs- und Endetappen, nicht immer in diesem festeren Schuh wandern muss, habe ich noch die Innox Pro GTX Lo mitgenommen. Ein leichter A-Schuh, der eine stabile Form und Sohle hat, obwohl er nicht über den Knöchel geht.
Tipp: Also entweder ihr macht es wie ich und nehmt zwei Paar (dann kann man zwischendrin auch mal wechseln) oder ihr schicht die Bergschuhe in Belluno nach Hause und geht ab dort in leichteren Schuhen weiter.
Der Wanderrucksack ist meiner Meinung nach neben den Wanderschuhen das Wichtigste der Ausrüstung. Er entscheidet über Lust oder Frust. Genau wie Blasen durch das Tragen falscher Schuhe, sollte man keine Rückenschmerzen durch einen falsch oder zu schwer gepackten Rucksack bekommen. Mein Tipp: Lieber einen 35 Liter-Rucksack nehmen. Dann kommt man nicht in Versuchung, zu viel einzupacken. Beim ersten Packen habe ich meine Sachen auch nicht in den 35 Liter-Rucksack bekommen. Aber so war ich dann gezwungen nochmal auszusortieren. Klar, wer nicht nur in Berghütten schlafen möchte hat etwas mehr dabei (Isomatte, dickerer Schlafsack, Biwak-Sack), aber der Traumpfad München-Venedig ist auch keine Expedition im Himalaya. Perfekt wäre es daher, wenn man nur 8 bis 10 kg Gepäck dabei hätte (ohne Verpflegung und Wasser). Das sollte reichen. Ich wander mit einem Deuter Damenmodell mit 35 +10 Liter. Ich mag die Rucksäcke von Deuter, da sie relativ schmal sind. Diesen habe ich außerdem bereits seit vielen Jahren und bin immer sehr gut mit ihm zurecht gekommen.
Wer Platz und Gewicht sparen will, nimmt besser ein Buch oder einen Pullover weniger mit. Auf ein gutes Tape und Hirschtalg (für die Vorbeugung) sowie Blasenpflaster und Schmerzmittel (für den Notfall) sollte man auf keinen Fall verzichten!