

Planst du, mit einem Baby oder Kleinkind in die Berge zu gehen? Das geht problemlos! Die goldene Regel dabei lautet: Nichts darf zu extrem sein – nicht zu hoch, nicht zu weit, nicht zu lang. Solange du dich an diese Regel hältst, kannst du die Berge wunderbar mit deinem Baby oder Kleinkind genießen. In diesem Artikel haben wir einige nützliche Tipps zusammengestellt, wie du mit Baby oder Kleinkind am besten in den Bergen unterwegs bist.
Mit Baby oder Kleinkind in die Berge
Du wanderst schon seit Jahren gerne in den Bergen, genießt die Natur und die atemberaubenden Ausblicke. Aber jetzt hast du ein Baby oder ein kleines Kleinkind. Und was nun? Im Alltag hast du sicher schon gemerkt, dass man sich anpassen muss. Hattest du vorher noch gesagt: „Nein, wir ändern nichts“, merkst du plötzlich, dass es doch etwas anders läuft. Aber was bedeutet das für den Urlaub? Kannst du jetzt noch in die Alpen fahren oder ist es besser, zu Hause zu bleiben? Eigentlich willst du doch in die Berge – aber wie packt man das an und was kann man dort mit so einem kleinen Kind unternehmen?

Es soll für alle schön sein
Wer mit einem Baby oder Kleinkind in die Berge fährt, dem stehen eigentlich noch alle Möglichkeiten offen. In diesem Alter trägst du dein Kind meist selbst durch die Berge, oder es läuft höchstens kurze Strecken an der Hand mit. Für dein Kind bedeutet Wandern also oft „still sitzen“, und das wird schnell langweilig. Vielleicht schläft es ein Stück der Strecke, aber dennoch sollte eine Wanderung nicht zu lange dauern. Nichts darf zu extrem sein – nicht zu hoch, nicht zu weit, nicht zu lang.
Entspannte Reise
Nicht zu lang – das beginnt schon bei der Anfahrt in die Berge. Plane genügend Pausen während der langen Autofahrt ein. Nimm dir im besten Fall zwei Tage Zeit und buche auf halbem Weg ein Hotel. So ist es möglich, entspannt zu fahren und anzuhalten, wenn dein Kind keine Lust mehr hat.

Schöne Unterkunft
Der Ort, zu dem du reist, ist besonders wichtig. Du wirst mehr Zeit in oder in der Nähe der Unterkunft verbringen als gewohnt. Dein Aktionsradius ist kleiner, daher solltest du auf einen schönen Ausblick und tolle Spazierwege in der Nähe achten. Geschäfte und genügend Leben in fußläufiger Entfernung sorgen dafür, dass du nicht ständig ins Auto steigen und dein Kind nicht immer im Kindersitz sitzen muss. Kann dein Kleinkind sich rund um das Haus sicher und frei bewegen, genießt auch du einen entspannten und angenehmen Urlaub.
Nicht zu hoch
In diesem Alter haben Kinder wenig Freude an Abenteuerparks oder Extremsport. Du musst also nicht gezielt nach besonders familienfreundlichen Gebieten suchen. Wichtig ist aber, dass ihr nicht zu hoch hinausgeht. Ab etwa 2.000 Metern besteht die Möglichkeit, dass man an der Höhenkrankheit erkrankt. Dein Kleines kann natürlich noch nicht sagen, dass es Kopfschmerzen hat, ihm übel ist oder es vielleicht an Höhenkrankheit leidet. Vermeide also, dass das passiert.

Alles eine Frage der Mischung
Ohne Kinder bist du vielleicht fast jeden Tag gewandert und oft auch recht weit. Jetzt passt du dich dem Tagesrhythmus deines Kindes an. Wahrscheinlich macht dein Baby oder Kleinkind ein Mittagsschläfchen. Dann kannst du morgens eine kurze Wanderung unternehmen und nachmittags Einkäufe mit einem Dorfbummel oder einem Kaffee an einem schönen Ort kombinieren. Denk daran: Jeder Ausflug mit Kind ist ohnehin schon eine kleine Unternehmung. Bis Windel, passende Kleidung, Getränke, Snacks und alle Sachen gepackt sind, ist schnell schon ein halber Vormittag vorbei.
Gutes Material
Beim Wandern bist du selbst aktiv und dir wird schnell warm, während dein Kind still sitzt. Zieh deinem Kleinen deshalb etwas Wärmeres an, zum Beispiel einen Fleecepullover oder eine Fleecedecke. Bei warmem Wetter ist es wichtig, dass dein Kind luftig gekleidet ist. Nimm immer eine Sonnenbrille und einen Sonnenhut mit und denke an Sonnencreme. Bei Regen benötigt dein Kind eine Regenjacke und vielleicht sogar eine Regenhose. Diese kann es morgens schon tragen, wenn das Gras noch nass ist, um darin herumzukrabbeln. Du musst wirklich nicht das teuerste Material kaufen, solange es funktional ist. Schau zum Beispiel bei Second-Hand-Plattformen, Freunden oder bei Geschäften wie Decathlon.

Rucksacktrage vs. Kinderwagen
Mit einem Kinderwagen kommst du auf engen Pfaden oft nicht weiter, was die Möglichkeiten einschränkt. Es gibt jedoch genug Wege, auf denen du trotzdem mit dem Kinderwagen wandern kannst, und er ermöglicht dir zusätzlich ein relativ entspanntes Gehen. Befestige vorsichtshalber ein Seil oder Band am Kinderwagen und an deiner Hand, damit er beim Abwärtsgehen nicht wegrollt. Willst du doch auf einen kleineren Pfad, ist eine Rucksacktrage (oder ein Tragetuch) praktischer. Eine Rucksacktrage kann jedoch recht schwer sein – mit einem Kleinkind schnell um die 10 Kilo. Plane dann einfach zusätzliche Pausen ein: für dich entspannt und für das Kind die Möglichkeit, in der Zwischenzeit herumzutoben.
Safety first
Wenn die Kinder noch so klein sind, sollten die gewählten Wanderungen unter deinem eigenen Niveau liegen. So hast du selbst immer genug Energie, um dein Kind zu beschäftigen. Dass eine Route nicht zu steil oder zu anspruchsvoll sein sollte, versteht sich von selbst, wenn du mit dem Kinderwagen unterwegs bist. Auch eine Rückentrage hat ihre Grenzen. Achte nicht nur auf überhängende Äste oder Felsen, sondern auch auf die Beweglichkeit deines Kindes. Wenn es mit zwei Jahren sein ganzes Gewicht hin- und herschwingt, gerät man schnell aus dem Gleichgewicht.

Aber gibt es das auch wirklich…?
Ja. In den Alpen ist alles vorhanden. Auch in den Bergen leben Menschen mit Babys. Windeln, Babynahrung und vieles mehr gibt es auch in den Geschäften der Bergdörfer. Ebenso ist eine gute medizinische Versorgung vorhanden, falls du dir Sorgen machst. Und wenn du unsicher bist, hast du sogar die Möglichkeit, aus dem Ausland deinen eigenen Arzt anzurufen. Ich selbst habe das auch schon gemacht – einfach zur Beruhigung.
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Lange Tour
Wenn du wirklich längere Wanderungen unternehmen möchtest, wähle am besten einen Tag, an dem du alleine unterwegs bist. Während jemand anderes bei dem Kleinen bleibt, kannst du problemlos einmal länger unterwegs sein. Den Gipfel, auf den du unbedingt möchtest, erreichst du leichter alleine. Natürlich kannst du auch mal einen langen Tag zusammen mit dem Kind planen. Praktisch und schön ist es, sich mit einer anderen Familie abzusprechen oder vielleicht möchten auch Oma und Opa mit in den Urlaub fahren. So könnt ihr abwechseln, wer bei dem Kleinen bleibt und wer unterwegs ist.

Idealer Wandertag
Wie sieht ein idealer Wandertag aus? Nimm dein Baby oder Kleinkind bequem mit dem Lift nach oben oder fahre zu einem schönen Ort in der Nähe. Von dort geht ihr ein Stück zu einem See oder einer schönen Almwiese, um es euch gemütlich zu machen. Breite eine Decke aus – nicht nur als Picknickdecke, sondern auch, damit dein Kind darauf spielen kann. Danach könnt ihr zusammen am See oder am Bach herumtollen. Natürlich musst du dein Kind im Auge behalten, aber es gibt kaum etwas Schöneres, als zu sehen, wie es im Schlamm oder in Pfützen herumstampft. So wird ein Tag in den Bergen zum perfekten Wandertag mit Baby. Genieße es – sie werden so schnell groß!