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7 der schönsten Naturparks in Tschechien

Berge in Tschechien
© Czech Tourism

Ein absoluter Geheimtipp für ein Bergabenteuer ist das Entdecken der atemberaubenden Natur Tschechiens in den schönsten Nationalparks und Naturschutzgebieten des Landes. Tschechien verfügt über vier Nationalparks sowie Dutzende Naturschutzgebiete und andere beeindruckende Orte, an denen du wandern, Rad fahren, Mountainbiken oder sogar klettern kannst. In der Umgebung von Prag findest du dichte Wälder, sanfte Hügel, bizarre Felsformationen und eine idyllische Hügellandschaft. Aber auch im Osten Tschechiens erwarten dich zahlreiche faszinierende Naturparks, die es zu entdecken lohnt. In diesem Blog stellen wir dir einige der schönsten Naturparks Tschechiens vor – perfekt für dein nächstes Outdoor-Abenteuer.

1. Böhmische Schweiz (České Švýcarsko)

Ein Stück Schweiz in Tschechien – genau das dachten sich die Maler Adrian Zingg und Anton Graff, als sie diese atemberaubende Landschaft entdeckten. Die beiden Künstler aus den Alpen fühlten sich so stark an ihre Heimat erinnert, dass sie dem Gebiet den Namen „Schweiz“ gaben. Der deutsche Teil heißt Sächsische Schweiz, der tschechische Teil wird als Böhmische Schweiz bezeichnet. Es ist der jüngste Nationalpark Tschechiens und bekannt für seine spektakulären Schluchten bei Hřensko, die von der Kamenice aus dem Fels geschnitten wurden.

 

Europas größte Felsbrücke

Die unbestrittene Hauptattraktion des Parks ist die Pravčická brána – die größte natürliche Sandsteinbrücke Europas. Bereits im 19. Jahrhundert wurde direkt neben diesem eindrucksvollen Naturwunder ein Restaurant gebaut, das als Rastplatz für die ersten TouristInnen diente. Ein besonders schöner Rundweg von 23 Kilometern verbindet sowohl die Schluchten als auch die berühmte Felsbrücke. In den Sommermonaten kann es hier recht voll werden – daher empfiehlt es sich, früh am Tag loszugehen.

Auch die Orte Jetřichovice und Krásná Lípa sind einen Besuch wert. Von hier aus starten zahlreiche Wander- und Fahrradrouten zu traumhaften Aussichtspunkten über das Böhmische Mittelgebirge sowie vorbei an historischen Häusern im Stil der Volksarchitektur.

Bergkamm im Riesengebirge
© CzechTourism
Bergrücken im Riesengebirge

2. Das Riesengebirge (Krkonoše)

Tschechien ist untrennbar mit Prag verbunden, doch das Riesengebirge ist ebenso ein berühmtes Symbol des Landes. Dieses Gebirge liegt im Norden Tschechiens und bildet auf etwa 40 Kilometern die Grenze zu Polen. Wenn du in der Region wanderst, wirst du häufig diese Grenze überqueren. Im Riesengebirge findest du die höchsten Gipfel Tschechiens: Der Sněžka ist mit 1.603 Metern der höchste Berg des Landes und ein sehr beliebtes Ausflugsziel. Von Pec pod Sněžkou fährt eine Seilbahn bis zum Gipfel, aber du hast auch die Möglichkeit, etwa 800 Meter bergauf zu wandern.

Oben am Gipfel wird es manchmal recht voll, doch sobald du dich von den Menschenmassen entfernst, findest du schnell Ruhe und die stille Natur. Empfehlenswert ist eine Wanderung vom Gipfel zurück nach Pec pod Sněžkou über den Stegpfad durch das Upské Moor. Dieses Gebiet wird auch die tschechische Tundra genannt, weil dort keine Bäume wachsen und das Wetter oft sehr rau sein kann.

 

Wandertipps im Riesengebirge

  • Ein weiterer schöner Wanderweg führt durch das Elbtal ab Špindlerův Mlýn.
  • Der Bier-Wanderweg verbindet vier kleine Brauereien.
  • Der Polnisch-Tschechische Freundschaftspfad ist ideal für grenzüberschreitende Wanderungen.

Auch Mountainbiken ist im Riesengebirge hervorragend möglich. Der Nationalpark bietet mehr als 400 Kilometer Radwege. Die längste Route ist die Krkonoše Diagonal mit 69 Kilometern, die das gesamte Gebiet durchquert. Im Sommer fahren spezielle Fahrradbusse, die dich wieder zum Startpunkt bringen. Mit diesen vielfältigen Möglichkeiten zählt das Riesengebirge definitiv zu den schönsten Naturparks in Tschechien.

3. Böhmisches Paradies (Český ráj)

Etwa eineinhalb Stunden nördlich von Prag liegt das spektakuläre Naturschutzgebiet Böhmisches Paradies. Dieses UNESCO-Geopark-Gebiet besticht nicht nur durch beeindruckende Naturphänomene, sondern auch durch zahlreiche historische Denkmäler. Das Böhmische Paradies ist ein einzigartiges geologisches Gebiet, denn vor Hunderten Millionen Jahren war es ein Meeresboden mit regelmäßiger vulkanischer Aktivität. Das Ergebnis ist eine Landschaft mit meterhohen Sandsteinfelsen, spitzen Hügeln, Karstformationen und romantischen Tälern mit Teichen, in denen sich viele Mineralien finden lassen.

 

Sehenswertes im Böhmischen Paradies

Drei besonders sehenswerte Bereiche sind die Prachov-Felsen, das Felsgebiet Hrubá Skála und die Felsen von Malá Skála.

  • Die Prachov-Felsen liegen ganz in der Nähe der gemütlichen Stadt Jičín und bilden ein imposantes Felsenlabyrinth. Auf verschiedenen Wanderwegen kannst du durch, über und um diese Sandsteinformationen wandern. Einige Felsen sind bis zu 40 Meter hoch.
  • Hrubá Skála ist bekannt für sein Schloss, das hoch oben auf einem Felsen thront. Hier führen schöne Wander- und Fahrradwege zu Aussichtspunkten, zum Schloss Kost und zur Burgruine Trosky.
  • Die Felsen von Malá Skála liegen an der Jizera, sind weniger touristisch als die Prachov-Felsen und durchziehen ein etwa 3 km langer Wanderweg. Ideal lässt sich die Wanderung mit einer Kanutour oder einer Fahrradtour von Malá Skála nach Dolánky verbinden.

Für Kletterfreunde bietet das Böhmische Paradies rund um Trutnov zahlreiche Felsen, die erklommen werden dürfen. Diese stellen eine tolle Herausforderung für erfahrene Kletterer dar.

Sandsteinfelsen im Böhmischen Paradies
© CzechTourism
Die Sandsteinfelsen des Böhmischen Paradieses

4. Beskiden-Gebirge

Grüne Berge und wunderschöne folkloristische Gebäude – das Beskiden-Gebirge in Mähren überrascht mit seinem Charme und vielen tollen Outdoor-Aktivitäten. Mountainbiken, Wandern, Outdoor-Scooter fahren, Klettern – in der tschechischen Bergregion ist alles möglich. Wenn du im Beskiden-Gebirge bist, solltest du unbedingt den Ort Pustevny besuchen. Das Sportdorf beherbergt zwei prächtige Jugendstilgebäude im Volksstil: Mamenka und Libušín. Mamenka ist ein Hotel, und Libušín ein Restaurant, dessen schönes Interieur dich zum Staunen bringt.

Im Beskiden-Gebirge lässt sich wunderbar wandern. Es gibt einen Weg entlang des Bergrückens zur Spitze Radegast, wo du auch an der Statue dieses folkloristischen Herrschers vorbeikommst. Die Tour zur Lysá hora ist ebenfalls eine anspruchsvolle Wanderung.

Die Natur des Beskiden-Gebirges eignet sich auch hervorragend zum Radfahren. Mach eine Radtour von Pustevny zum Freilichtmuseum Rožnov pod Radhoštem, durchquere die Berge und folge der Route entlang des Flusses Becva.

 

Baumwipfelpfad Valaška

Pustevny ist auch wegen des Baumwipfelpfades Valaška Trail sehr beliebt. Der 22 Meter hohe Turm bietet ein spektakuläres Panorama, aber der Glas-Skywalk und die Rutsche sind die spannendsten Attraktionen.

hügelige Landschaft im Böhmerwald
© Zlatá stezka
Wandern durch die hügelige Landschaft des Böhmerwaldes

5. Böhmerwald

Entlang der südlichen Grenze Tschechiens erstreckt sich ein 125 Kilometer langes Naturgebiet entlang der Grenze zu Deutschland. Der Nationalpark Böhmerwald ist eines der schönsten Naturparks in Tschechien und bildet zusammen mit dem Bayerischen Wald den größten zusammenhängenden Wald Mitteleuropas. Da das Gebiet mehr als 40 Jahre lang durch den Eisernen Vorhang abgeschnitten war, konnte die Natur ungestört gedeihen. Die dichten Wälder mit Mooren wechseln sich ab mit alten Gletscherseen, Urwäldern und kahlen Fichten aufgrund des Borkenkäfers.

 

Aktiver Urlaub im Böhmerwald

Die Landschaft des Böhmerwalds eignet sich hervorragend für einen aktiven Urlaub. Eine schöne Wanderung führt durch den Boubín-Wald oder über den Steg durchs Moor von Soumarské. Im Westen des Böhmerwalds liegt das Sportdorf Železná Ruda, das im Winter zum Skifahren und Langlaufen einlädt. Im Sommer ist es eine gute Basis für Touren zum Gletschersee Čertovo jezero oder für die Besteigung des Špicák, wo sich auch ein Bikepark befindet.

Durch den Böhmerwald führt eine mehrtägige Wanderroute, die mit dem deutschen Wanderwegenetz verbunden ist. Der Goldsteig folgt alten Handelswegen zu schönen Städten wie Prachatice und Kašperské Hory. Wer lieber eine mehrtägige Radtour durch den Nationalpark machen möchte, sollte der Route des Eisernen Vorhangs folgen. Diese durchquert das gesamte Naturgebiet und führt über ehemalige Militärstraßen, vorbei an verlassenen Dörfern, versteckten Bunkern und anderen Denkmälern aus der Zeit des Kommunismus.

Radfahrer am See im Mährischen Karst
© Petr Slavík
Naturschönheiten und Hunderte von Kilometern an Radwegen im Mährischen Karst

6. Mährischer Karst (Moravský kras)

Brünn (Brno) ist die zweitgrößte Stadt Tschechiens, bekannt als lebendige Studentenstadt mit vielen Restaurants, Boutiquen und Attraktionen. Nur eine halbe Stunde nördlich von Brünn liegt das Naturgebiet Moravský kras, die Mährische Karst. Diese Region ist berühmt für ihre einzigartigen Höhlenwelten. Durch das unterirdische Labyrinth fließt die Punkva, Tschechiens längster unterirdischer Fluss, mit einer Länge von 29 Kilometern. Auf der Punkva kannst du mit einem Boot fahren und beeindruckende Höhlenräume bestaunen, in denen Stalaktiten von der Decke hängen.

 

Fünf zugängliche Höhlen

Von den etwa 1.000 Höhlen in der Mährischen Karst sind fünf für BesucherInnen geöffnet. Die Katarinenhöhle (Catharinagrot) ist bekannt für ihre außergewöhnlichen Stalagmiten, die wie Zauberstäbe geformt sind. Die Macocha-Schlucht ist das Wahrzeichen des Schutzgebiets: ein 140 Meter tiefer „Lichtschacht“, der tiefste seiner Art in Mitteleuropa. Über den Höhlen erstreckt sich ein dichter Wald mit zahlreichen Wander- und Radwegen. Besonders MountainbikerInnen finden in der Gegend ein Paradies, mit Singletrails verschiedener Schwierigkeitsgrade rund um Jedovnice und Mariánské údolí.

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7. Böhmische Karst (Český kras)

Das letzte Naturpark-Highlight in dieser Reihe der schönsten Naturparks in Tschechien ist der Böhmische Karst. Auch im Westen Tschechiens findest du ein Karstgebiet mit Höhlen und Felsformationen. Der Böhmische Karst liegt südlich von Prag, nur eine halbe Stunde von der tschechischen Hauptstadt entfernt. Das geschützte Naturgebiet bietet eine abwechslungsreiche Landschaft mit beeindruckenden Tälern, Karstschluchten, Spalten, Wasserfällen und Eichenwäldern. Der Fluss Berounka fließt zusammen mit mehreren Nebenflüssen durch den Böhmischen Karst und hat eine solche wundersame Landschaft geschaffen. In der Gegend gibt es viele beliebte Sehenswürdigkeiten, sowohl Naturwunder als auch von Menschenhand geschaffene Bauwerke, wie die Burg Karlštejn und die Amerika-Steinbrüche. Die kalksteinernen Koneprusy-Höhlen sind über zwei Kilometer lang. Vom Dorf Svatý Jan pod Skalou aus kannst du zu einem schönen Aussichtspunkt wandern – besonders empfehlenswert bei Sonnenuntergang. Unser Tipp: Mit dem Zug bist du von Prag in etwa dreißig Minuten an der Burg Karlštejn. Kombiniere den Besuch dieser beliebten Burg mit einer schönen Wanderung durch die umliegenden Wälder.

Burg Karlštejn, Tschechien
© Ladislav Renner
Burg Karlštejn, versteckt in den Wäldern des Böhmischen Karsts

Tipps für einen Wanderurlaub in Tschechien

Wir haben ein paar Tipps für deinen Wanderurlaub in Tschechien:

  • Wähle die richtige Jahreszeit: Der Frühling (Mai bis Juni) und Herbst (September bis Oktober) sind ideal zum Wandern. Das Wetter ist mild und die Landschaft besonders schön. Im Winter ist es in manchen Regionen sogar möglich, Ski zu fahren oder Schneeschuhwanderungen zu unternehmen.
  • Packe gut und passend: Das Wetter in den Bergen kann schnell umschlagen, also immer eine Regenjacke und warme Kleidung dabei haben. Bequeme, gut eingelaufene Wanderschuhe sind ein Muss.
  • Nutze gut markierte Wanderwege: Tschechien hat ein ausgezeichnetes, gut ausgeschildertes Wanderwegenetz. Informiere dich vorher über Strecken und Schwierigkeitsgrade, etwa im Nationalpark oder im Böhmischen Paradies.
  • Plane deine Etappen realistisch: Gerade in den Bergregionen, wie dem Riesengebirge oder dem Böhmischen Paradies sind einige Strecken anspruchsvoll. Nimm dir genügend Zeit und pausiere regelmäßig.
  • Unterkünfte vorab buchen: Besonders in der Hochsaison sind Hütten, Pensionen oder kleine Hotels schnell ausgebucht. Frühzeitig reservieren erspart Stress auf der Reise.
  • Probiere regionale Küche: Nach dem Wandern lohnt sich ein Abstecher in eine lokale Gaststätte, um Knödel, Gulasch oder tschechisches Bier zu genießen.
  • Sprich ein paar Worte Tschechisch: Grundbegriffe wie „Dobrý den“ (Guten Tag), „Děkuji“ (Danke) oder „Prosím“ (Bitte) kommen gut an und erleichtern den Kontakt.
  • Respektiere die Natur: Halte dich an die Wanderwege, nimm deinen Müll wieder mit und genieße die Natur verantwortungsbewusst.
  • Erkunde verschiedene Regionen: Neben dem bekannten Riesengebirge lohnt sich auch ein Besuch in den weniger touristischen Nationalparks wie dem Böhmischen Paradies oder dem Böhmischen Wald.
  • Nimm ausreichend Wasser mit: Besonders bei längeren Wanderungen ist es wichtig, genug zu trinken – und vergiss nicht, deine Trinkflasche regelmäßig zu reinigen.
Miriam

Über Miriam

Für Miriam müssen es keine großen Höhenmeter sein. Abwechslungsreich und gespickt mit schönen Aussichten sind die perfekten Wanderwege für sie und wenn am Ende noch eine schöne Hütte wartet, ist der Tag in den Bergen perfekt.