

Die Bergwelt ist atemberaubend – und zugleich gnadenlos hell. Wo sich Felsen, Eis und Wolken begegnen, herrscht ein ganz eigenes Licht. Es ist oft intensiver, greller und unberechenbarer als in tieferen Lagen. Was für die Landschaft ein Schauspiel ist, kann für die Augen zur Belastung werden. Schnee, Nebel und Höhenluft fordern die Sehkraft auf eine Weise, die leicht unterschätzt wird. Wer viel Zeit in den Bergen verbringt, spürt, wie sehr sich das Sehen dort verändert – und wie wichtig es ist, die Augen gezielt zu schützen.
Gleißende Reflexion: Schnee als Lichtverstärker
Schneeflächen reflektieren bis zu 90 Prozent des einfallenden Sonnenlichts. Damit ist die Strahlung auf offenen Gletscherfeldern oder schneebedeckten Berghängen fast doppelt so hoch wie auf einer Sommerwiese im Tal. Das Auge wird regelrecht überflutet von Licht. Besonders die ultraviolette (UV-)Strahlung ist tückisch: Sie ist unsichtbar, gelangt aber in großen Mengen ins Auge und kann dort die Hornhaut schädigen.
Wer ungeschützt blickt, riskiert eine sogenannte Schneeblindheit. Diese akute Entzündung der Hornhaut macht sich durch starke Schmerzen, Lichtempfindlichkeit und tränende Augen bemerkbar. Schon wenige Stunden intensiver Sonneneinstrahlung auf dem Gletscher können ausreichen, um diese Symptome hervorzurufen. Die Beschwerden klingen meist innerhalb von ein bis zwei Tagen ab, doch das Risiko wiederholter Schädigungen bleibt – und damit auch langfristige Folgen wie eine erhöhte Anfälligkeit für grauen Star.
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Konturen verschwinden: Die Gefahr von flachem Licht und Nebel
Nicht nur grelles Licht, auch das Gegenteil kann problematisch sein. In dichten Nebelschwaden oder bei flachem Licht kurz nach Sonnenauf- oder -untergang verschwimmen die Kontraste in der Landschaft. Steine, Spalten oder Unebenheiten sind schwer zu erkennen, Schatten verlieren ihre Tiefe. Das Gehirn bekommt kaum optische Anhaltspunkte und kann Entfernungen schlechter einschätzen.
Diese Bedingungen führen dazu, dass viele Unfälle im Gebirge nicht durch spektakuläre Lawinen, sondern durch kleine Fehltritte passieren. Ein kaum sichtbarer Absatz oder eine unscheinbare Eisplatte reicht, um das Gleichgewicht zu verlieren. Besonders gefährlich ist das auf Gletscherfeldern, wo verdeckte Spalten lauern. Wer hier unterwegs ist, braucht ein besonders geschultes Auge – oder zumindest Hilfsmittel, die das Sehen erleichtern.
Ob Nebel, Gletscherlicht oder grelle Wintersonne – mit einer gut ausgewählten Brille von einem Optiker wie eyes + more lassen sich diese Kontraste deutlich entspannter meistern. Spezielle Gläser mit hoher Tönung oder Polarisationsfilter verstärken die Konturen, reduzieren Reflexionen und helfen, die Landschaft klarer wahrzunehmen. So sinkt das Risiko, durch eine optische Täuschung ins Stolpern zu geraten.
Dünne Luft: Wie die Höhe das Auge belastet
Mit jedem Höhenmeter sinkt der Sauerstoffgehalt der Luft. Ab etwa 2.500 Metern kann sich dieser Rückgang auch auf die Augen auswirken. Die Netzhaut ist ein besonders sauerstoffhungriges Gewebe und reagiert empfindlich auf jede Unterversorgung. Erste Anzeichen können Sehstörungen sein – flimmernde Punkte, ein leicht verschwommenes Bild oder verzögertes Fokussieren.
Hinzu kommt, dass sich durch die dünne Atmosphäre auch die UV-Belastung erhöht. Pro 1.000 Höhenmeter steigt sie um etwa zehn Prozent. Wer auf Gipfeln oder Hochplateaus unterwegs ist, bekommt also nicht nur weniger Sauerstoff, sondern auch mehr Strahlung ab. Beides zusammen kann das Auge in kürzester Zeit überlasten.
Umso wichtiger ist es, dem Körper ausreichend Pausen zu gönnen, genügend Flüssigkeit aufzunehmen und den Aufenthalt in der direkten Sonne zu begrenzen. Gerade in der Akklimatisierungsphase hilft es, das Auge nicht noch zusätzlich durch langes Starren in die Ferne oder grelles Licht zu strapazieren.
Schutz, Kontraste, Vorsorge: Was die Augen in den Bergen brauchen
Die Augen sind im Gebirge einer Reizdichte ausgesetzt, die kaum einem anderen Umfeld gleicht. Schutz ist daher kein Luxus, sondern Notwendigkeit. Hochwertige Sonnenbrillen mit hundertprozentigem UV-Schutz, seitlichem Blendschutz und angepasster Tönung gehören zur Grundausrüstung – selbst bei bewölktem Himmel.
Doch auch Kontrastsicht spielt eine entscheidende Rolle. Gläser mit Polarisationsfiltern oder kontrastverstärkender Tönung helfen, Unebenheiten im Gelände besser wahrzunehmen. Das schützt nicht nur vor Fehltritten, sondern reduziert auch die Anstrengung für die Augenmuskulatur. Wer viel in wechselnden Lichtverhältnissen unterwegs ist, sollte zudem über photochrome Gläser nachdenken, die sich automatisch an die Helligkeit anpassen.
Langfristig kann sich eine augenärztliche Kontrolle lohnen, vor allem bei häufigeren oder längeren Aufenthalten in großer Höhe. Wer nur gelegentlich in den Bergen unterwegs ist, sollte zumindest auf Warnsignale wie anhaltende Augenreizung, verschwommenes Sehen oder Lichtempfindlichkeit achten und diese bei Gelegenheit ärztlich abklären lassen. So lassen sich mögliche Veränderungen wie Hornhautschäden oder Netzhautprobleme frühzeitig erkennen und behandeln, bevor sie das Sehvermögen dauerhaft beeinträchtigen.