Zermatt öffnet längste Hängebrücke der Welt

In der Region Wallis führt von Grächen der Europaweg nach Zermatt. Dieser war jahrelang wegen einem Steinschlag unterbrochen. Mit der 494 meterlangen Hängebrücke wird die Problemzone überwunden. So wird nicht nur der Wanderweg wieder attraktiv, sondern auch ein Rekord gebrochen. Die Hängebrücke ist mit ihren 494 Metern die Längste der Welt. Nicht nur das, sie wurde auch in Rekordzeit gebaut, gerade mal 10 Wochen hat es gedauert, bis die schwindelerregende Brücke stand.

Vor sieben Jahren fiel ein 50 Tonnen schwerer Felsbrocken auf die damalige Hängebrücke und beschädigte diese so stark, dass sie gesperrt wurde. Die Hängebrücke ist das Kernstück des Europaweges und erschwerte mit ihrer Sperrung den Wanderern die anspruchsvolle Bergtour. Steinschläge gibt es an der Stelle immer wieder, da unberechenbare Gletscherbewegungen diese auslösen. Aus Sicherheitsgründen musste deshalb die neue Hängebrücke weit weg vom Grund sein. Das ist sie mit ihren 85 Metern Distanz auch. Was von unten beeindruckend ist von oben purer Nervenkitzel. Der Boden der Hängebrücke ist nämlich transparent und deshalb nichts für Besucher mit Höhenangst.

Eine Diagonale für die Wanderer: Die Rekordbrücke von Oben © Valentin Flauraud

Die Brücke stellte nicht nur technisch, sondern auch finanziell eine große Herausforderung dar. Die Kosten von 730'000 Schweizer Franken konnten nicht gedeckt werden. Bis ein rettender Mäzen aus der Region, ein echter Walliser, die komplexe Hängebrücke ermöglichte, die ohne Stützpfeiler auskommt. Die Lager der Brücke sind allerdings in starken Fundamenten Zuhause, die das Eigengewicht von 58 Tonnen ohne Weiteres auf sich nehmen können und die Schaukelbewegungen aushalten können, die von den Besuchern ausgelöst werden. Neue Hydraulikzylinder, die kurz vor der Patentierung stehen, regulieren die Schaukelbewegungen der Brücke. Wanderlustige ohne Höhenangst können ab sofort selbst über das Konstrukt aus Stahlseil und Leichtmetallgittern spazieren.

Lichtspiel mit Brücke © Valentin Flauraud

Die anspruchsvolle 2-Tageswanderung die über die Brücke und zur Europa-Hütte führt beginnt im bekannten Ferienort Zermatt. Jeden Tag wird bei dieser Mehrtagestour an die 6 Stunden gewandert, dabei eröffnet sich dem Wanderer eine einmalige Kulisse, bei der das Matterhorn, Weisshorn und die Berner Alpen zu den Protagonisten gehören. Wer mit Familie unterwegs ist, entscheidet sich für den Rundweg und wählt als Startpunkt das Dorf Randa. Von dort aus lässt sich die spektakuläre Fußgänger-Hängebrücke ebenfalls erreichen. Die ca. 3 Stunden lange Wanderung ist ideal für einen Tagesausflug und führt durch bezaubernde Lärchenwälder.

Der Strich in der Landschaft: Das Kernstück des Europaweges © Valentin Flauraud

Lust auf Nervenkitzel? Dann ist die Region Wallis mit dem mächtigsten und höchsten Bergmassiv der Alpen ihre Region. Hier reihen sich Gipfel an Gipfel und findet sich einer der berühmtesten Berge überhaupt, das Matterhorn. Der höchste Punkt ist mit 4634 Metern Höhe die Dufourspitze im Monte-Rosa-Massiv. Weiterer Trumpf: Aletsch-, Gorner- und Fiesgletscher, die größten Gletscher der Alpen, sind ebenfalls in der Region zu finden. Nicht zu vergessen Zermatt, ein bekannter Ferienort im Mattertal, das märchenhaft anmutet und