

Diese zehn herausragenden Persönlichkeiten der alpinen Welt solltest du kennen. Es sind BergsteigerInnen und AlpinistInnen, um die sich Mythen ranken und die mit ihren Leistungen Maßstäbe gesetzt haben. Ihre Namen gehören zu den größten des Bergsports, denn sie haben das Höhenbergsteigen und Alpinklettern nicht nur geprägt, sondern auch nachhaltig weiterentwickelt. Durch spektakuläre Erstbegehungen, riskante Expeditionen und außergewöhnlichen Mut haben sie immer wieder Geschichte geschrieben. Sie sind Vorbilder, Inspiration – und zugleich Mahnung für alle, die selbst den Weg in die Berge suchen. IndenBergen stellt dir zehn Legenden des Alpinismus vor, ohne die die Faszination für das Bergsteigen heute nicht dieselbe wäre.
1. Reinhold Messner – der wohl bekannteste Bergsteiger der Welt
Reinhold Messner ist bis heute eine der bekanntesten Persönlichkeiten der Bergsteigerwelt. Neben seinen legendären Expeditionen tritt er regelmäßig in den Medien auf und ist dadurch auch einer breiten Öffentlichkeit vertraut. Unzählige Wege, Hütten und Berge tragen seinen Namen, und mit dem Messner Mountain Museum in Südtirol hat er seiner Leidenschaft ein bleibendes Denkmal gesetzt. 1978 schrieb er Geschichte, als er als erster Mensch den Mount Everest ohne zusätzlichen Sauerstoff bestieg. Bis 1986 hatte er als Erster alle 14 Achttausender im selben Stil bezwungen. In den 1970er- und 1980er-Jahren prägte er den sogenannten Alpinstil im Himalaya und revolutionierte damit die Art des Höhenbergsteigens. Überdies veröffentlichte er mehr als 80 Bücher über seine Abenteuer, den Alpinismus und die Beziehung zwischen Mensch und Berg.
2. Gerlinde Kaltenbrunner – erfolgreichste Höhenbergsteigerin
Auch die Welt des Höhenbergsteigens kennt weibliche Ikonen – allen voran die Österreicherin Gerlinde Kaltenbrunner. Sie schrieb Alpingeschichte, als sie 2011 als erste Frau alle 14 Achttausender ohne zusätzlichen Sauerstoff bestieg. Ihre Karriere steht nicht nur für außergewöhnliche sportliche Leistungen, sondern auch dafür, dass sie als eine der ersten Bergsteigerinnen von Vorträgen, Medienauftritten und Expeditionen leben konnte. Auf dem Weg zu den höchsten Gipfeln der Erde überstand sie Lawinenabgänge, extreme Wetterlagen und zahlreiche Rückschläge. Besonders eindrucksvoll war ihr langer Weg zum K2, den sie mehrfach abbrechen musste, bevor ihr nach Jahren der Ausdauer schließlich der Gipfelerfolg gelang.
3. Andreas „Andy“ Josef Holzer – der blinde Bergsteiger
Ein außergewöhnliches Beispiel für Mut und Willenskraft ist der Osttiroler Andy Holzer, der von Geburt an blind ist und dennoch zu den bekanntesten HöhenbergsteigerInnen zählt. Er bewältigte die Seven Summits, also die höchsten Gipfel aller Kontinente, und schrieb damit Alpingeschichte. Bereits 2004 gelang ihm als erstem blinden Kletterer die Besteigung der Großen Zinne in den Dolomiten. Bei seinen Expeditionen vertraut er auf die enge Zusammenarbeit mit seinem Team, mit dem er nach mehreren Anläufen 2017 auch den Mount Everest erreichte. Viele seiner Routen wurden von Kamerateams dokumentiert, und in Vorträgen vor tausenden Zuhörern erzählt er von seinen Erfahrungen. Seine Leistungen und sein unerschütterlicher Mut machen ihn weit über die Grenzen des Alpinismus hinaus zu einer Quelle der Inspiration.
4. Ueli Steck – Speed-Bergsteiger auf höchstem Niveau
Der Schweizer Ueli Steck, von seinen Fans ehrfurchtsvoll „Swiss Machine“ genannt, galt als einer der besten Solo-Bergsteiger seiner Zeit und revolutionierte mit seinen Speed-Begehungen den Alpinismus. Durch seinen extrem schnellen Stil im hochalpinen Gelände erlangte er weltweite Bekanntheit. Legendär ist seine Besteigung der Annapurna-Südwand, die er eigenen Angaben zufolge in nur 28 Stunden meisterte. 2015 stellte er mit 2 Stunden und 22 Minuten einen Solo-Rekord an der Eiger-Nordwand auf. Im selben Jahr gelang es ihm zudem, alle 82 Viertausender der Alpen innerhalb von nur 61 Tagen zu besteigen – sämtliche Wege zwischen den Bergen legte er aus eigener Kraft zurück. Sein außergewöhnliches Können, seine Disziplin und sein Mut machten ihn zu einer Ikone des modernen Bergsteigens. 2017 kam Ueli Steck bei einer Trainingstour nahe dem Mount Everest tragisch ums Leben.
5. David Lama – die neue Generation der Bergsteiger
Der Österreicher David Lama galt als einer der größten Hoffnungsträger des modernen Alpinismus. Seine Karriere begann im Sportklettern, wo er schon früh Geschichte schrieb: Als jüngster Athlet überhaupt gewann er den Kletter-Weltcup. Ab 2010 wandte er sich zunehmend den großen Bergen der Welt zu und setzte dabei auf technisch extrem anspruchsvolle Routen. Ein Höhepunkt war 2012 die freie Begehung der legendären Kompressor-Route am Cerro Torre in Patagonien – ein Meilenstein, der ihm internationale Bekanntheit einbrachte. Im Gegensatz zu vielen anderen SpitzenalpinistInnen suchte Lama weniger das klassische Höhenbergsteigen, sondern vielmehr die Herausforderung an steilen, schwierigen Wänden. Seine Expeditionen führten ihn unter anderem nach Alaska, in den Libanon und immer wieder nach Patagonien. Zahlreiche Filme, etwa im Rahmen der European Outdoor Film Tour, dokumentieren sein außergewöhnliches Können und seinen Mut. 2019 kam David Lama gemeinsam mit seinen Seilpartnern Hansjörg Auer und Jess Roskelley bei einem Lawinenunglück am Howse Peak in Kanada ums Leben – sein Vermächtnis prägt die Bergsteigerwelt jedoch bis heute.
6. Alex Honnold – Der Meister des Free-Solo
Der Amerikaner Alex Honnold hat die Grenzen des Kletterns neu definiert. Berühmt wurde er durch seine Free-Solo-Begehungen – also Klettertouren ohne Seil oder Sicherung – bei denen jede Bewegung höchste Präzision und Konzentration verlangt. Höhepunkt seiner Karriere war 2017 die spektakuläre Solo-Besteigung der El Capitan-Wand in Yosemite, eine Leistung, die als Meilenstein der Klettergeschichte gilt. Honnold verbindet sportliche Höchstleistungen mit einem Bewusstsein für Nachhaltigkeit: Mit seiner Honnold Foundation fördert er sauberen, bezahlbaren Strom in Entwicklungsländern. Seine Ruhe, Konzentration und Risikobereitschaft machen ihn zu einem außergewöhnlichen Vorbild für Kletterer und Outdoor-Enthusiasten weltweit.
7. Wanda Rutkiewicz – Pionierin der Höhen
Die Polin Wanda Rutkiewicz zählt zu den größten Alpinistinnen des 20. Jahrhunderts. Sie war die erste Frau, die den K2 bestieg, und hinterließ insgesamt eine beeindruckende Spur an Erfolgen in den höchsten Bergen der Welt. Rutkiewicz kämpfte in einer von Männern dominierten Bergsteigerwelt für Gleichberechtigung und bewies, dass Frauen jede Herausforderung meistern können. Ihre Expeditionen waren geprägt von Mut, technischer Meisterschaft und Ausdauer – und machten sie zu einer wahren Pionierin des Höhenbergsteigens. Rutkiewicz gilt bis heute als Inspiration für Bergsteigerinnen weltweit, die den Traum von hohen Gipfeln verfolgen. 1992 kam sie bei einem Versuch, den Kangchenjunga zu besteigen, tragisch ums Leben.
8. Tommy Caldwell – Meister der Wände
Der US-Amerikaner Tommy Caldwell gilt als einer der besten Big-Wall-Kletterer seiner Generation. Berühmt wurde er durch die erste freie Begehung der Dawn Wall am El Capitan in Yosemite, eine der technisch schwierigsten Kletterrouten der Welt. Caldwell verbindet herausragende körperliche Fähigkeiten mit enormer Ausdauer, Kreativität und Teamgeist, was ihn zu einem der vielseitigsten Alpinisten macht. Auch persönliche Herausforderungen, wie seine Zeit als Geisel in Kirgisistan, haben ihn geprägt und seine Entschlossenheit gestärkt. Seine Expeditionen inspirieren Kletterer:innen weltweit und zeigen, wie Technik, Mut und Durchhaltevermögen Gipfel überschreiten können.
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9. Lhakpa Sherpa – Die Königin des Everest
Die nepalesische Bergsteigerin Lhakpa Sherpa ist eine der erfolgreichsten Höhenbergsteigerinnen der Welt. Sie hält den Rekord für die meisten Besteigungen des Mount Everest durch eine Frau und hat damit Maßstäbe für Leistung, Ausdauer und Mut gesetzt. Trotz zahlreicher Herausforderungen – darunter extreme Wetterbedingungen und die körperlichen Strapazen des Höhenbergsteigens – hat sie ihre Expeditionen stets erfolgreich gemeistert. Lhakpa Sherpa zeigt, dass Stärke und Entschlossenheit keine Grenzen kennen, und inspiriert Bergsteigerinnen und Bergsteiger weltweit, ihre eigenen Gipfelträume zu verfolgen.
10. Jerzy Kukuczka – Der polnische Höhenpionier
Der Pole Jerzy Kukuczka gilt als einer der historisch größten Höhenbergsteiger. Er war der zweite Mensch, der alle 14 Achttausender bestieg, und dies größtenteils unter extrem schwierigen Bedingungen und im alpinen Stil, also ohne den Komfort großer Expeditionsteams. Kukuczka zeichnete sich durch außergewöhnliche Ausdauer, technische Meisterschaft und eine beeindruckende Risikobereitschaft aus. Viele seiner Routen waren Erstbegehungen, die bis heute als Referenz für den modernen Alpinismus gelten. Trotz seines tragischen Todes am Lhotse 1989 bleibt sein Vermächtnis ein Maßstab für Ehrgeiz, Mut und Hingabe in der Welt des Höhenbergsteigens.
Mehr zu interessanten Outdoor-Helden: European Outdoor Film Tour
Wer sich für die größten BergsteigerInnen der Welt, bekannte AlpinistInnen und ihre außergewöhnlichen Leistungen interessiert, sollte die European Outdoor Film Tour (EOFT) nicht verpassen. Seit über 20 Jahren tourt sie jedes Jahr durch Deutschland, Österreich und die Schweiz und präsentiert rund acht bis zehn neue Filme, die Abenteuerlust und Pioniergeist in den Mittelpunkt stellen. Neben spektakulären Erstbegehungen im Alpinismus zeigt die EOFT auch Geschichten über Kanuexpeditionen, Gleitschirmfliegen, Mountainbiken und andere Outdoor-Abenteuer. Dabei geht es nicht nur um sportliche Höchstleistungen, sondern auch um eindrucksvolle Landschaften, neue Reisemöglichkeiten und inspirierende Lebenswege. Junge, motivierte Outdoor-HeldInnen erhalten im Rahmen der Tour eine Bühne, um ihre Leidenschaft und ihre Erfolge einem breiten Publikum zu präsentieren – und das Kino wird für ein paar Stunden zum Tor in die große Welt des Abenteuers.