Das Gipfelbuch ist das Buch, das auf vielen Berggipfeln der Alpen in der Nähe des Bergkreuzes hängt oder sicher in einer Kiste aufbewahrt wird und in das sich BergsteigerInnen verewigen können. Wie ist dieses Gipfelbuch eigentlich entstanden und welche Funktion(en) hat es? Und sind die „Tagebuchgeschichten“, die manche Kletterbegeisterte darin schreiben, eigentlich erwünscht? Und obwohl nicht jeder unbedingt seinen Namen auf dem Berg hinterlassen möchte, ist das Durchblättern definitiv seine Zeit wert. Mehr zu Geschichte des Gipfelbuches und dazu, wie man eigentlich damit umgehen sollte, liest du in diesem Artikel!
Bergkreuz und Gipfelbuch: einfach unzertrennlich
Wenn es auf einem Berggipfel kein Bergkreuz gibt, gibt es meist auch kein Gipfelbuch. Die Aufbewahrungen oder handlichen Boxen, in denen das Gipfelbuch aufbewahrt wird, sind in der Regel am Bergkreuz befestigt und aus wetterfestem Metall gefertigt. Die Bücher und Behältnisse werden normalerweise von einem Alpenverein, einer Berghütte oder dem örtlichen Tourismusbüro zur Verfügung gestellt.
Die Geschichte des Gipfelbuchs
Das Gipfelbuch gibt es seit 1850 und ist wahrscheinlich aus den Gästebüchern hervorgegangen, die es auch in Wallfahrtsorten gab. Das Gipfelbuch sollte eine etwas umfassendere Funktion haben, als nur den Besuch eines Berggipfels zu erwähnen. Bald wurde es, wie das Hüttenbuch, zu einer Anlaufstelle für die Bergrettung. Schließlich enthielt das Gipfelbuch Informationen über die BergsteigerInnen wurden darin mitgeteilt, einschließlich der Namen, Daten und der geplanten Wanderung. So konnte und kann das Gipfelbuch ungemein hilfreich sein, wenn Menschen in den Bergen vermisst werden. Das ist auch der Grund, warum „Quatschgeschichten“ im Gipfelbuch von vielen nicht wirklich begrüßt werden – bis heute.
Beweis, auch wirklich oben gewesen zu sein
Viele Menschen sehen das Gipfelbuch entgegen der Entstehungsgeschichte heute nicht (mehr) als Informations- und Datenquelle. Stattdessen kritzeln sie munter drauflos. Doch auch bekannte Bergsteiger und Persönlichkeiten, wie der Bergsteiger Anton Ruther (1817-1897) und der Schriftsteller Peter Rosegger (1843-1918) sahen das Gipfelbuch als Einladung, sich darin zu verewigen und etwas Persönliches in den Büchern zu hinterlassen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass auch heute noch viele Wanderer und Kletterer das Gipfelbuch als Ausdruck ihrer Kreativität und als Beweis dafür sehen, dass sie wirklich auf dem Gipfel gewesen sind.
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Was schreibt man in ein Gipfelbuch?
Wie bereits erwähnt, gibt es eigentlich zwei unterschiedliche Auffassungen darüber, was in ein Gipfelbuch geschrieben werden sollte und was nicht: rein praktisch oder eher kreativ. Die meisten Outdoor-Enthusiasten beschränken sich auf ihren Namen, das Datum der Besteigung und ergänzen es manchmal durch eine Beschreibung des Wetters und der Erfahrungen, die sie bei der Besteigung gemacht haben. Diejenigen, die noch einen Schritt weitergehen, schreiben manchmal auch ein Gedicht, erzählen einen Witz oder machen eine Zeichnung. Wenn ein Buch voll ist, wird es von der Organisation, die dafür verantwortlich ist, ersetzt.
Virtuelles Gipfelbuch
Inzwischen gibt es neben der Papierform vielerorts auch ein virtuelles Gipfelbuch, in das du dich über einen GPS-Nachweis eintragen kannst. Auch das ist für viele Bergsteiger eine Möglichkeit, um zu zeigen, dass sie die Bergwanderung erfolgreich abgeschlossen haben... Und einen Beweis vorlegen können, auch wirklich ganz oben auf dem Berg gewesen zu sein!
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