

Österreich warnt vor Unfällen mit Alpenkühen. Grund für die Warnung sind mehrere jüngste Unfälle, bei denen Wanderer verletzt wurden. Sowohl in Schladming (Steiermark) als auch in Glödnitz (Kärnten) wurden Personen bei Angriffen durch Kühe verletzt. Zudem kursieren besorgniserregende Videos in sozialen Medien, teils bewusst provoziert von Jugendlichen, die Kühe zu spektakulären Aufnahmen animieren.
Angriff durch Kuhherde in Schladming
Am Sonntagnachmittag wurde eine 44-jährige Frau bei einem Angriff durch eine Kuhherde schwer verletzt. Der Vorfall ereignete sich während einer Wanderung zwischen den Giglachseen und der Ursprungalm in der Nähe von Schladming. Die Wanderin wurde gemeinsam mit ihrem Hund von der etwa 30 Tiere umfassenden Herde überrascht, die vermutlich auf den Hund reagierte. Obwohl der Hund angeleint war, hatte er sich wahrscheinlich zu nahe an die Herde herangewagt. Die Frau wurde mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht.
Kuh springt über Zaun und greift Wanderer in Glödnitz an
In Glödnitz (Kärnten) sind am Samstagabend drei Menschen bei einem außergewöhnlichen Angriff durch eine Kuh verletzt worden. Eine Mutter und ihre fünfjährige Tochter erlitten Verletzungen, als eine Kuh plötzlich über einen Stacheldrahtzaun sprang und sie angriff. Auch die Bäuerin, die zu Hilfe eilte, wurde von dem Tier verletzt. Sie wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.

Tipps für Wanderer mit Hund in Kuhgebieten
Die Vorfälle haben die Diskussion über das Risiko von Kuhangriffen beim Bergwandern erneut entfacht – besonders im Zusammenhang mit Hunden. Auch angeleinte Hunde können von Mutterkühen als Bedrohung wahrgenommen werden. Tierverhaltensexperten raten Hundehaltern, ihre Vierbeiner gut auf Begegnungen mit Weidevieh vorzubereiten.
- Hunde immer kurz und sicher anleinen.
- Jeden Kontakt mit Kühen vermeiden, insbesondere mit Kälbern.
- Bei Unruhe der Tiere: umkehren oder großen Abstand halten.
- Ruhig bleiben, keine plötzlichen Bewegungen oder lauten Geräusche machen.
- Vorbereitet sein: dem Hund beibringen, ruhig zu bleiben, wenn er auf Kühe trifft.
Eine Alm ist kein Streichelzoo
Als Reaktion startete die Tiroler Landwirtschaftskammer gemeinsam mit dem Alpenverein eine Informationskampagne. Diese umfasst ein Video mit zehn Verhaltensregeln für Wanderer und Touristen, um Unfälle mit Weidetieren zu vermeiden. Der Slogan lautet: „Eine Alm ist kein Streichelzoo“.
Die 10 wichtigsten Verhaltensregeln für den sicheren Umgang mit Kühen
- Weg nicht verlassen und keine Zäune überspringen
- Tore zügig durchschreiten und wieder schließen
- Immer auf dem Wanderweg bleiben, Kühe nicht direkt ansprechen
- Kühe mit ausreichend Abstand passieren, ohne hastige Bewegungen
- Besondere Vorsicht bei Kühen mit Kälbern – Kälber nicht anfassen
- Hunde stets an der Leine führen und ruhig bleiben
- Stürmt eine Kuh auf den Hund zu: Leine sofort loslassen
- Auf Angriffe nicht wegrennen – ruhig rückwärtsgehen, niemals den Rücken zeigen
- Bei Bedrohung Körpergröße maximieren: Arme ausbreiten
- Respektvoll gegenüber Tieren, Natur und Landwirten sein
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