

Der Rothaarsteig ist der beliebteste Fernwanderweg im Sauerland. Schöne Wanderungen gibt es in den österreichischen Alpen und den italienischen Dolomiten, aber auch in der Mitte Deutschlands. Die Route auf dem Rothaarsteig ist eine wunderschöne, mehrtägige Wanderung durch die Natur des Sauerlandes. Der Wanderweg ist fast 160 km lang, bergauf geht es 2.924 Meter und bergab 3.177 Meter. Wanderer haben die Möglichkeit, den Rothaarsteig in 13, 10, 8 oder 6 Tagen zu begehen. Im Folgenden stellen wir dir acht Etappen dieser idyllischen Wanderroute vor.
Rothaarsteig | |
---|---|
Dauer | 50 Stunden gesamt |
Höhenmeter | 2.924 Meter Aufstieg, 3.177 Meter Abstieg |
Länge | 160 km |
Untergrund | Waldboden, Steinige Wege und Asphaltstraßen |
Niveau | mittel |
Kondition | |
Technik | |
Aussicht |
Etappe 1: von Brilon nach Willingen
Der Rothaarsteig beginnt in Brilon. Von der Stadt im östlichen Sauerland aus wandert man die erste Etappe von 23,4 km nach Willingen. Es handelt sich um eine anspruchsvolle Etappe, die etwa 6,5 Stunden dauert. Wanderer starten im historischen Zentrum der Hansestadt Brilon und passieren entlang der Strecke die Möhnequelle, den Borberg, den Gisterkopf und die Bruchhauser Steine. Schon auf der ersten Etappe werden Wanderfans mit vielen schönen Ausblicken belohnt.
Schwierigkeitsgrad: schwer | Länge: 23,4 km | Dauer: 6:30 Stunden | Höhenmeter: 649
Etappe 2: von Willingen nach Winterberg
Die zweite Etappe ist weniger anstrengend. Auf ihr geht es von Willingen nach Winterberg und Wanderer legen dabei etwa 22 km zurück. Das dauert etwa sechs Stunden. Unterwegs geht es über den höchsten Punkt Nordrhein-Westfalens, den 843 Meter hohen Langenberg, vorbei an der Niedersfelder Hochheide und der Ruhrquelle in den bekannten Wintersportort Winterberg.
Schwierigkeitsgrad: schwer | Länge: 22,1 km | Dauer: 6 Stunden | Höhenmeter: 488

Etappe 3: von Winterberg nach Schanze
Am dritten Tag wandern Wanderfans fast 19 km in Richtung Schanze. Es handelt sich um eine mittelschwere Wanderung, bei der es unterwegs viel zu sehen gibt. Sie wandern vorbei an der St. Georg-Skisprungschanze, der Bobbahn in Winterberg und über den Kahlen Asten (842 Meter hoch) zur Lennequelle nach Schanze. Nach mehr als fünf Stunden erreichen Wanderer schließlich Schanze, ein kleines authentisches Dorf im Sauerland.
Niveau: mittelschwer | Länge: 18,7 km | Dauer: 5 Stunden | Höhenmeter: 387
Etappe 4: von Schanze zum Rhein-Weser-Turm
Auf der vierten Etappe geht es 24 km von Schanze zum Rhein-Weser-Turm. Die Wanderung führt durch das Grubental und das beschauliche Dorf Latrop. Unterwegs kommen Wanderer an der Milionenbank vorbei, einer kleinen Hütte, in der es möglich ist, eine Pause einzulegen. Diese Hütte verdankt ihren Namen der Hyperinflation nach dem Ersten Weltkrieg. Im Jahr 1923 soll hier ein Baum im Wert von Millionen gefällt worden sein. Das Papier, das daraus hergestellt werden sollte, war jedoch nicht annähernd so viel wert. Also beschloss man, eine Bank daraus zu machen. Noch heute kann man hier eine Pause einlegen. Der Tag endet am Rhein-Weser-Turm, von wo aus man noch eine Weile die schöne Aussicht genießen kann.
Niveau: anstrengend | Länge: 24,1 km | Dauer: 6:35 Stunden | Höhenmeter: 341

Etappe 5: vom Rhein-Weser-Turm nach Lützel
Die fünfte Etappe ist knapp 19 km lang und führt nach Lützel. In etwas mehr als 5,5 Stunden verläuft die Wanderung entlang, über und durch mehrere schöne Naturabschnitte und vorbei an interessanten Sehenswürdigkeiten. Wanderer treffen auf den Panoramapark, laufen an der Heinsberger Hochheide und dem Heinsberger Aquädukt vorbei. Sie treffen auch auf den Dreiherrnstein, wo der Rothaarsteig ins Siegerland mündet, und die Ginsburg, eine alte Festung. Schließlich geht es über die Ginsberger Heide nach Lützel.
Niveau: mittelschwer | Länge: 19 km | Dauer: 5 Stunden | Höhenmeter: 340
Etappe 6: von Lützel zur Lahnquelle
Die sechste Etappe ist die kürzeste Etappe des Rothaarsteigs. In etwa 3,5 Stunden wandern begeisterte Naturfreunde 14 km bis zum Lahnhof. Auf dieser Etappe durchqueren sie das Edertal und passieren unter anderem die Quellen von Lahn, Sieg und Eder. Außerdem liegt die Erlebnisstation „Wald und Wasser“ an dieser Etappe, so dass Wanderer die Möglichkeit haben, eine erfrischende Pause einzulegen und die Natur zu genießen.
Niveau: mittelschwer | Länge: 14,3 km | Dauer: 3:50 Stunden | Höhenmeter: 258

Etappe 7: Von der Lahnquelle nach Wilgersdorf
Auf der vorletzten Etappe führt der Rothaarsteig in etwa 18 km nach Wilgersdorf. Es ist ein schöner Streckenabschnitt durch verschiedenartige Landschaften. Unterwegs treffen Wanderer auf die Ilsequelle im Wittgensteiner Bergland. Sie wandern über den Jagdberg zur Haincher Höhe und zur Quelle der Dill. Am Ende der Etappewartet einer der schönsten Aussichtspunkte des Rothaarsteigs: die Tiefenrother Höhe.
Niveau: mittelschwer | Länge: 18 km | Dauer: 5 Stunden | Höhenmeter: 212
Etappe 8: Von Wilgersdorf nach Dillenburg
Die letzte Etappe führt nach Dillenburg. Wanderer sind etwa sechs Stunden auf dem 20,9 km langen Streckenabschnitt unterwegs vom Rothaarkamm ins Dilltal und passieren dabei den Aussichtspunkt Westerwaldblick. Unterwegs überqueren Wanderer den Galgenberg und gelangen schließlich in die Oranienstadt Dillenburg. In dieser Stadt liegen die Überreste des Dillenburger Schlosses, in dem Wilhelm von Oranien und sein Bruder Jan VI. von Nasssau-Dillenburg geboren wurden. Die Stadt hat eine reiche Geschichte, mit starken Verbindungen zu den Niederlanden. Der Wilhelmsturm der Stadt beherbergt heute das Oranien- und Stadtmuseum. Ein Besuch in dieser Stadt ist ein schöner Abschluss dieser schönen Tour.
Niveau: mittelschwer | Länge: 20,9 km | Dauer: 6 Stunden | Höhenmeter: 353
Tipps für deine Wanderung auf dem Rothaarssteig
Der Rothaarsteig – auch „Weg der Sinne“ genannt – ist ein wunderschöner Fernwanderweg im Rothaargebirge, der sich über ca. 154 km von Brilon in Nordrhein-Westfalen bis nach Dillenburg in Hessen erstreckt. Damit du optimal vorbereitet bist, hier eine Liste mit praktischen Tipps für deine Wanderung:
Vorbereitung und Planung
- Etappen gut planen
- Der Rothaarsteig lässt sich gut in 6–10 Etappen einteilen, je nach Fitness und Zeit.
- Beliebte Etappenziele: Brilon – Winterberg – Kühhude – Lützel – Wilgersdorf – Dillenburg.
- Berücksichtige dabei auch Höhenmeter: Insgesamt über 3.800 m Anstieg.
- Wegführung kennen
- Es gibt den Hauptweg und Zuwege – achte auf die Beschilderung:
- Hauptweg: weißes „R“ auf rotem Grund
- Zuwege: rotes „R“ auf weißem Grund
- GPS-fähiges Gerät mitnehmen oder die Rothaarsteig-App benutzen (offline nutzbar).
Ausrüstung
- Leichte und wetterfeste Kleidung
- Zwiebelprinzip (mehrere Lagen)
- Regenjacke und Regenhülle für den Rucksack
- Atmungsaktive Wandersocken und gut eingelaufene Wanderschuhe
- Wanderausrüstung
- Trekkingstöcke für steilere Abschnitte
- Tagesrucksack (20–35 Liter)
- Trinkflasche oder Trinksystem (mindestens zwei Liter Wasser pro Tag)
- Kleine Apotheke (Blasenpflaster, Schmerzmittel, etc.)
Übernachtung und Verpflegung
- Frühzeitig Unterkünfte buchen
- Besonders in den Sommermonaten und an Wochenenden sind die Unterkünfte schnell ausgebucht.
- Es gibt: Wanderhotels, Pensionen, Hütten und zertifizierte Rothaarsteig-Unterkünfte.
- Verpflegung
- Einige Etappen führen durch abgelegene Gegenden – ausreichend Snacks und Proviant mitnehmen.
- Wasserstellen sind nicht überall vorhanden – auffüllen bei jeder Gelegenheit.
Natur und Genuss
- Augen auf für Highlights
- Kyrill-Pfad bei Schanze
- Bruchhauser Steine bei Brilon
- Lahnquelle, Siegquelle und Ederquelle
- Hängebrücken „Kyrillpfad“ oder „Zweibachbrücke“
- Tolle Aussichten wie der Rhein-Weser-Turm oder die Ginsburg
- Ruhe genießen
- Der Rothaarsteig ist bekannt für seine Ruhe und naturnahe Wege.
- Plane Pausen an schönen „Waldsofas“ oder Panoramabänken ein.
Sicherheit und Orientierung
- Handyempfang und Notfall
- Nicht überall ist Netz – lade Offline-Karten vorab runter und habe Notfallkontakte griffbereit.
- Bei Notfällen: 112 wählen – Standort per GPS durchgeben.
- Wetter beachten
- Besonders im Frühjahr oder Herbst kann das Wetter schnell umschlagen – früh starten und flexibel bleiben.
Melde dich für unseren Newsletter an!

Bleib immer auf dem Laufenden mit den neuesten Nachrichten aus den Bergen, Insidertipps, Wetter-Updates, Sonderangeboten, den besten Reisezielen und vielem mehr. Abonnieren jetzt unseren „Bergbrief“ Newsletter!