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Wandern mit Kindern

Eine Hüttentour mit Kindern ist eine Herausforderung, aber keineswegs unmöglich. Dennoch sollte man nicht einfach kopflos drauflos wandern. Worauf sollten Eltern achten? Wie organisiert man eine Hüttenwanderung mit Kindern? In diesem Artikel haben wir 10 Tipps für Hüttenwanderungen mit Kindern für dich gesammelt.

Wandern mit Kindern

Ist es noch weit? Ich bin müde! Wann kann ich was essen? Meine Füße tun weh! Ich habe Durst! Eine Wanderung mit Kindern kann zu einer Herausforderung werden. Ein Übungslauf für später in den Bergen, ist auf jeden Fall empfehlenswert, um einige kritische Situationen vorab zu erkennen und zukünftig zu umgehen. Schließlich freut man sich auf eine Hüttentour mit seinen Kindern in den Bergen. Was dabei allerdings nicht vergessen werden darf, ist, dass es den Kindern gefallen muss. Wer eine Wanderung gemeinsam genießt und die Kinder wissen, was sie erwartet, dann wird es bestimmt ein Erfolg. Beherzige dazu die folgenden zehn Tipps für eine Hüttenwanderung mit Kindern.

Spielplatz im Paznaun

1. Besonders die ersten Male den Spaß voranstellen

Kinder erleben jeden Tag spannende Dinge, aber eine schlechte Erfahrung kann sich über Jahre hinweg einprägen. Sorge also dafür, dass die erste Wandererfahrung vor allem Spaß macht. Nicht zu weit, nicht zu hoch, sondern überschaubar und kurz. Bei einer ersten Hüttentour mit Kindern ist es empfehlenswert, einfach über eine Almwiese zu einer Hütte zu wandern oder einen großen Teil des Weges mit der Gondel zurückzulegen. Es muss auch nicht gleich eine ganze Woche sein, ein Wochenende ist vollkommen ausreichend. Auf diese Weise ist es möglich, das Hüttenleben kennenzulernen und kurze Ausflüge in die Umgebung zu unternehmen. 

2. Spielen, spielen, spielen

Alles ist ein Spiel. Auch das Wandern und eine Hüttenübernachtung noch einmal mehr. Während man zu Hause vielleicht vom Spielplatz, zur Eisdiele und zum Kletterbaum läuft, ist das bei einer Hüttenwanderung nicht viel anders. Dann wandert man vom Bach zur Brücke und zum Picknickplatz. Sorge dafür, dass immer genügend Zeit und Platz zum Spielen sind. Wenn die Wanderzeit kurz ist, bleibt zwischendurch viel Zeit zum Spielen und Entdecken.

3. Wähle eine geeignete Wanderroute

Vielleicht wanderst du selbst gerne vom Tal hinauf und gehst vorab davon aus, dass du ein Stück auf einem langweiligen Weg gehen musst. Mit Kindern ist die Wahl einer solchen Wanderroute keine gute Idee. Kinder finden nichts so lästig wie steile Anstiege oder langweilige Wege. Sinnvoller ist es, das Auto auf dem höchsten, am nächsten Parkplatz zur Hütte zu parken oder einen Berglift zu nehmen, damit die Hüttentour direkt auf schönen kleinen Wegen starten kann. So wird die Wanderung gleich zum Abenteuer und nicht zu einem langweiligen Spaziergang. Die Kinder werden mit Begeisterung durch die Bergwelt rennen, um zu sehen, was es nach der nächsten Kurve oder dem nächsten Felsen zu entdecken gibt.

4. Wähle eine wenig touristische Gegend

Es gibt nichts Ärgerlicheres als eine überfüllte Hütte. Alle sind beschäftigt, es gibt wenig Platz und man muss mehr Rücksicht auf die anderen Gäste nehmen. Bei der ersten Hüttenwanderung ist es wirklich egal, ob man einen Blick auf das Matterhorn, den Mont Blanc oder einen anderen schroffen Gipfel hat. Allein die Tatsache, dass man zu einer Hütte wandert und dort schläft, ist schon aufregend genug. Wer eine ruhige Hütte wählt, hat den nötigen Freiraum, um Spiele zu spielen, auf die Karte zu schauen und der Hüttenwirt hat Zeit, auf die Gämse oder etwas anderes Besonderes hinzuweisen.

Familie beim Wandern an einem Wasserfall

5. Plane die Hüttentour mit einer anderen Familie

Wer selbst noch nie eine Hüttenwanderung gemacht hat und sich bei der unsicher ist, sollte die Tour mit einer anderen Familie planen. So haben die Kinder auch direkt Spielkameraden dabei. Sollte unterwegs etwas Unvorhergesehenes passieren, gibt es mehrere Erwachsene, die eine Lösung finden und Hilfe holen können.

6. Mit leichtem Gepäck reisen

Je weniger man auf dem Rücken trägt, desto mehr Spaß macht das Wandern. Sorge also dafür, dass dein(e) Kind(er) eigentlich nichts tragen muss (müssen). Weil aber natürlich cool ist, werden sie natürlich einen Rucksack mitnehmen wollen. In den wird dann ein Kuscheltier, eine Zeitschrift, ein Spiel und die eigene Jacke gepackt, damit sie ihren Beitrag leisten. Wenn sie älter und stärker werden, wollen sie wahrscheinlich auch die Wasserflasche und das Essen für unterwegs mitnehmen. Du selbst nimmst dann einen gut gefüllten Rucksack mit allem Notwendigen für unterwegs und auf der Hütte mit (z. B. Erste Hilfe, Essen, Getränke, warme Kleidung und Biwaksack). Häufig bietet es sich auch an, das Gepäck zur Hütte transportieren zu lassen.

Kind beim Wandern in den Bergen
© Mini Expedities

7. Wähl das richtige Terrain

Eine Wanderung lässt sich am meisten genießen, wenn es keine steilen Abhänge gibt. Besonders mit kleinen Kindern, die gerade erst mit dem Hüttenwandern beginnen, ist es nicht ratsam, die Wanderung zu anspruchsvoll zu gestalten. Geh kein zusätzliches Risiko von verstauchten Knöcheln, Gewitter oder Sturzgefahr ein. Das erspart auch zusätzliche Sorgen. Auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Kinder während der Wanderung eine schlechte Erfahrung machen, wird auf leichten Wanderwegen in sicherem Terrain geringer sein. Wählen am besten Routen entlang von schönen Almen, Waldwegen und kleinen Bächen. Dort können die Kinder toben und spielen.

8. Die eigenen Energiereserven im Blick behalten

Es kann immer etwas Unvorhergesehenes passieren, was die Wanderzeit verlängert. Da ist es hilfreich, wenn man am Ende noch etwas Energie übrig hat. Die Kinder erinnern sich nicht nur an die Wanderung, sondern auch daran, wie lustig es auf der Hütte war. Wer nach einer zu langen Wanderung nur noch erschöpft ist, hat auch keine große Lust mehr, die Umgebung der Hütte zu erkunden. Und Eltern wissen, Kinder packen genau dann ihre Energiereserven aus, wenn Mama und Papa eigentlich schon schlafen gehen wollten.

9. Den Anspruch langsam erhöhen

Sind die Kinder an Hütten, Wohnen und Wandern in den Bergen gewöhnt? Dann ist es sinnvoll, die Anforderungen schrittweise zu steigern. Es sollte nicht direkt alles schwieriger werden, sondern abwechselnd: also entweder länger oder höher oder schwierigeres Terrain. Mittlerweile werden deine Kinder eine Hüttenwanderung lieben und es ist in Ordnung, wenn sie gelegentlich enttäuscht sind, dass es mal nicht so hoch hinaus geht. Es ist ein schmaler Grat, denn zu viele Rückschläge könnten auch dafür sorgen, dass die Stimmung kippt und die Lust auf Hüttenwanderungen vergeht.

10. Mitbestimmung und Verantwortung

Kinder lieben es, wenn sie bei Entscheidungen eingebunden werden oder Verantwortung tragen dürfen. Es motiviert besonders ältere Kinder, wenn sie eine Aufgabe mit auf den Weg nehmen. Sie dürfen etwa die Route auswählen oder die Pausenplätze aussuchen. Durch diese kleine Aufgabe laufen sie nicht nur mit, sondern dürfen auch mitentscheiden. So lernen sie spielerisch, wie man eine Karte liest und wie ein Kompass funktioniert.

Kinder beim Wandern mit Rucksack

Ausrüstung für eine Hüttentour mit Kindern

Hier ist eine praktische Übersicht für die Ausrüstung, die du für eine Hüttentour mit Kindern einpacken solltest:

Bekleidung

  • Funktionsshirt, Fleecejacke oder leichter Pullover
  • Regenjacke oder Softshelljacke (wasser- und winddicht!)
  • Wanderhose (evtl. Zipp-off zum Umwandeln in Shorts)
  • Wechselkleidung (Unterwäsche, Socken)
  • Mütze oder Stirnband, je nach Witterung
  • Sonnenhut oder Kappe
  • Bequeme Wanderschuhe (gut eingelaufen!)
  • Leichte Hüttenschuhe oder Crocs für die Hütte

Wanderausrüstung

  • Kinderrucksack (angepasst an Alter und Größe)
  • Trinkflasche (am besten isoliert, mind. 0,5–1 Liter)
  • Brotzeitbox mit Snacks & Proviant
  • Sonnenschutz: Sonnencreme, Sonnenbrille
  • Regenschutz: Regenhülle für Rucksack
  • Taschen- oder Stirnlampe
  • Wanderstöcke (optional, je nach Alter und Strecke)
  • Erste-Hilfe-Set (inkl. Blasenpflaster!)
  • Karte oder Wander-App zur Orientierung

Für die Hütte

  • Hüttenschlafsack (leichter Inlett-Schlafsack für hygienische Übernachtung)
  • Lieblingskuscheltier oder -decke für kleine Kinder
  • Zahnbürste, Zahnpasta & kleines Handtuch
  • Eventuell Ohropax für ruhigen Schlaf

Extras für den Spaß

  • Kleines Buch oder Kartenspiel für gemütliche Hüttenabende
  • Fernglas zum Tiere- oder Gipfelgucken
  • Kleiner Notizblock zum Malen oder Schreiben

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Miriam

Über Miriam

Für Miriam müssen es keine großen Höhenmeter sein. Abwechslungsreich und gespickt mit schönen Aussichten sind die perfekten Wanderwege für sie und wenn am Ende noch eine schöne Hütte wartet, ist der Tag in den Bergen perfekt.