

Deutschland hat alles, was ein Grimm-Märchen oder einen Herr-der-Ringe-Film ausmacht: Schlösser, die wie für Prinzessinnen und Könige gemacht sind, Wälder in denen man Hobbits und andere Fabelwesen vermutet, Felsformationen, die aus einem Fantasy-Film entspringen könnten und geheimnisvolle Gewässer, in denen sich bestimmt Nixen aufhalten. Verwunschene Landschaften, sagenumwobene Burgen und eine zusätzliche Portion Mystik machen diese Ausflugsziele für Wanderer und NaturliebhaberInnen unwiderstehlich. Grund genug, diese Orte vorzustellen. IndenBergen hat sich auf die Suche nach den magischsten Orten Deutschlands gemacht.
1. Lüneburger Heide
Endlose Heideflächen in Lila und Purpur, gepaart mit einem satten Wacholdergrün. Die Lüneburger Heide im Nordosten von Niedersachsen erstreckt sich zwischen den Großstädten Hamburg, Hannover und Bremen. Für NaturliebhaberInnen bietet sie zu jeder Jahreszeit ein Farbspektakel, das sich zu besuchen lohnt. Im Herbst findet man bunte Blätter, im Winter weißen Pulverschnee auf dunkelgrünem Wacholder und im Frühling Morgennebel, der für eine mystische Stimmung und einzigartige Fotomotive sorgt. Die Lüneburger Heide trumpft mit Naturparks, Naturschutzgebieten und den Heidschnucken, einer Schafsart, die mit ihren langen Haaren perfekt in die Landschaft passen.

2. Blautopf
So blau ist dieses Wasser, dass man glaubt, ein Fass Tinte sei in den Blautopf in Blaubeuren gefallen. Dabei ist eine physikalische Lichtstreuung Grund für die intensive Farbe des Wassers, um das sich viele Geschichten ranken. Im Volksmund glaubte man, dass der Blautopf in Baden-Württemberg, westlich der Stadt Ulm, ohne Boden sei. Eine Nixe soll der Sage nach eine Messung vereitelt haben, indem sie das Bleilot stahl. Die Tiefe des Quelltopfs wurde allerdings schon am Anfang des 18. Jahrhunderts genau ermittelt. In 21 m Tiefe befindet sich übrigens eine Höhle, die allerdings nur erfahrene Taucher besuchen sollten. Ein Kloster und ein Hammerwerk in der Nähe, welches vom Wasser angetrieben wird, sind für Wanderer und BesucherInnen ebenfalls sehenswert.
3. Teufelsmauer im Harz
Viele Sagen und Mythen ranken sich um diese besondere Felsformation im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt. Die Teufelsmauer aus hartem Sandstein ist an die 20 km lang und wurde wegen ihrer speziellen Form und der unbekannten Entstehungsweise schon Anfang des 19. Jahrhunderts unter besonderen Schutz gestellt. Nicht nur die Brüder Grimm haben die Teufelsmauer in ihre Werke integriert, bis in die jüngste Neuzeit sind die aus der Kreidezeit stammenden Felsen immer wieder Kulisse für Film- und Fernsehproduktionen. Als Wanderer und Kletterer kann man die spektakulären, aus dem Nichts herausragenden, Steine von ganz nah betrachten. So ist etwa der Abschnitt Timmenrode-Blankenburg Teil des Europäischen Fernwanderwegs E11 und verläuft entlang der Felsformation.

4. Spreewald
Es wäre nicht verwunderlich, würden sich Hobbits in dieser Auen- und Moorlandschaft in Brandenburg tummeln. Denn der Spreewald ist eine verzauberte Naturoase, die einen mit ihren typischen Spreewaldhäusern in eine andere Welt versetzt. Wanderer haben die Region schon lange für sich entdeckt. Denn das UNESCO-Biosphärenreservat Spreewald gehört zu den schönsten Wandergebieten Deutschlands. Wem eine Wandertour zu lang vorkommt, der hat die Möglichkeit, mit einem typischen Kahn über das Wasser den Weg zu verkürzen. Wer weiß, vielleicht kreuzt ein Hobbit den Weg oder ein verwunschenes Wesen aus einer anderen Welt.
5. Teutoburger Wald
Wo im Jahr 9 n. Chr. Römer und Germanen gegeneinander kämpften und die Großmacht Rom schließlich eine historische Niederlage erleben musste, ist heute ein Idyll und Erholungsort vorzufinden. Der Teutoburger Wald ist ein Mittelgebirgszug des niedersächsischen Berglandes und liegt in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Der heutzutage, mit Naturparks und einem gut ausgebauten Wegenetz für Wanderer und NaturliebhaberInnen, ein beliebtes Ausflugsziel geworden ist. Neben dem 156 km langen Hermannsweg, einem der bekannten deutschen Fernwanderwege, ist seit dem 5. September 2008 auch ein vom Deutschen Wanderverband zertifizierter Qualitätswanderweg vorhanden. Wegen seiner Heilbäder und den attraktiven Wellnessangeboten ist der Teutoburger Wald auch eine Adresse für KurgängerInnen und Gesundheitsfans geworden. Besonders bekannt ist er zudem für eine besonders prägnante Steinformation: die Externsteine.

6. Schloss Lichtenstein
Das Märchenschloss Württembergs liegt am Albtrauf der Schwäbischen Alb auf einer Höhe von 817 m, auf einem spektakulären Felsen. Das im Stile des Historismus gebaute Schloss war früher Burgruine und Forsthaus, bis der deutsche Schriftsteller Wilhelm Hauff das Gebäude in seinem Roman Lichtenstein erwähnte und wieder bekannt machte. Wilhelm Graf von Württemberg war von dem Buch so begeistert, dass er daraufhin die Burgruine kaufte, die er zu einer Sommerresidenz umbauen ließ. Das Schloss Lichtenstein ist bis heute in Privatbesitz und für die Öffentlichkeit nur im Rahmen einer Führung zugänglich. Wo früher die Stammburg der Ritter von Lichtenstein stand, ist heute dieses einmalige Schloss zu sehen, das auch als Kulisse für die Dornröschen-Verfilmung aus dem Jahre 2009 diente.
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7. Schloss Neuschwanstein
Es darf einfach nicht fehlen, das Schloss Neuschwanstein im Süden von Bayern. Es wurde ab dem Jahr 1869 für den bayerischen König Ludwig II. als idealisierte Vorstellung einer Ritterburg aus der Zeit des Mittelalters errichtet. Allerdings lebte der König nur wenige Monate in dem Schloss und verstarb vor dessen Fertigstellung. Das Märchenschloss ist für Wanderer entweder zu Fuß, mit dem Shuttlebus oder durch eine Fahrt mit einer Pferdekutsche zu erreichen. Der Aufstieg zu Fuß dauert 40 Minuten. Das Schloss Neuschwanstein zählt zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Deutschlands und wird jährlich von 1,5 Millionen Menschen besucht. Besichtigen kann man das Märchenschloss nur im Rahmen einer Führung.

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